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Thread: Der Haendler von Khemi

  1. #11

    Default der Familienbetrieb wächst


    Nexothep steckte die beiden Barren in getrennte Taschen seiner smaragdgrünen Robe und wollte gerade gehen, als ein junger, kräftig gebauter Mann den Handelsposten betrat. Er war halbnackt, trug nur eine Lederhose und eine Axt auf dem Rücken die man eigentlich mit drei Händen umfassen müsste. Die stygische Hitze ließ ihm den Schweiß über den muskelbepackten Oberkörper rinnen. Nexothep rümpfte die Nase über den Geruch des Mannes, aber als er den Geldbeutel an der Seite hängen sah, huschte wieder ein Lächeln über das Gesicht und er wartete ab.
    „Grüße, starker Mann“ sagte der Haendler langsam und setzte ein falsches Lächeln auf „Was kann ich für Euch tun?“
    Der Mann schaute in das Regal hinter dem Haendler und deutete dann emotionslos auf die Bärengrifflinge, die der Haendler sofort bereitwillig auf den Tresen legte.
    Nexotheps Augen bekamen einen gierigen Glanz, den der Haendler auch registrierte und ihm triumphierend zunickte.
    „Das kostet fü… sechs Goldmünzen, für Euch ein Sonderpreis weil Ihr so weit gereist seid.“ Und mit der Hand zeigte er erst fünf Finger und dann noch einen weiteren Finger mit der zweiten Hand. Der Halbnackte warf den Geldbeutel auf den Tisch neben die leichte Rüstung und der Haendler durchwühlte abschätzend die Münzen. Dann hob er enttäuscht den Kopf und schüttelte ihn „Das ist viel zu wenig, das sind nur 3 oder 4 Goldmünzen.“ und deutete mit der Hand 4 Finger.
    Wortlos griff der Mann seinen Geldbeutel und ging grußlos aus dem Handelsposten.

    „Verdammte Axt“ rief Nexothep als der Halbnackte außer Reichweite war. „Das wäre ein schönes Geschäft geworden. Der war ja gesprächig… Wenigstens eine Flasche ‚Sabbelwasser‘ hätte er kaufen können, oder ne Tüte Sprechperlen… Bah, warum hat der Kerl so wenig Geld?“
    „Tja“ antwortete sein Bruder „das ist häufig so. Die Leute, die von Tortage kommen haben kaum genug Geld für die einfachste Ausrüstung. Sie sind vergleichbar mit Novizen in ihren Fähigkeiten und in ihrem Wohlstand. Aufstrebend, mit viel Ambitionen aber ohne Gold. Man kann sagen, sie haben etwa 3 Hand voll Silbermünzen dabei. Für die habe ich auch gar nichts im Programm. Dann gibt es die fortgeschrittenen Abenteurer, die schon Khopshef gesehen oder haben oder gerade aus dem Conarch Tal kommen, die haben schon die erste Goldmünze dabei, aber auch zu wenig für den Wildschritt-Oberschenkelschutz oder die Grimmgriff-Stulpen. Mit Glück können die sich ein Pferd leisten, aber dann ist auch lange Zeit eine Durststrecke. Die meisten versuchen Ihr Glück dann am Donnerfluß, im unaussprechlichen Gebirge oder im Reich von diesem Atzel. Auf ihrer Rast kommen dann einige vorbei und investieren ihre wenige Goldmünzen in bessere Ausrüstung. Die erfahrensten Helden haben dann so um die 20 Goldmünzen, wenn sie die für Ausrüstung einsetzen, danach lassen die es ruhig angehen. Und die allerwenigsten haben so viel Gold, dass man sich davon solche Barren kaufen kann, so wie Du.“
    „Ich hab ihn ja nicht gekauft.“ entgegnete Nexothep
    Prüfend schaute ihn der Haendler an „Wie… hast Du ihn etwa…“
    „Nein, nicht was Du denkst. Ich bin Handwerker… und HÄNDLER.“
    Der Haendler schüttelte verwirrt den Kopf.

    Nexothep seufzte „Also gut, es ist ja genug Zeit. Also hör zu: Vor einigen Jahren wurden nach einem Schiffbruch sehr viele Menschen an die Küsten von Tortage gespült, ehemalige Sklaven verschiedener Herkunft. Sie kämpften sich durch den Dschungel und an dem Despoten Strom vorbei zurück in ihre Heimat und standen da, quasi mit nur wenigen Silbermünzen in der Tasche. Unter ihnen war auch ein aquilonischer Krieger, sein Name war… Nein, nennen wir ihn… Gumbo. Gumbo kam eines Tages nach Khemi und wollte sich ein Pferd kaufen. Aber er hatte weder das Geld für das Pferd noch für das Reittraining, das bitter nötig war. Unsere Freundin Khin-Betala, die Stallmeisterin, beharrte auf ihr Geld und ich kam zufällig vorbei. War es eine Fügung des Schicksals oder wirklich nur Zufall, aber eine kleine Schlange begann sich an ihm hochzuschlängeln und Gumbo ließ das alles über sich ergehen. Die Schlange wickelte sich um seinen Oberarm und ich erkannte etwas Besonderes in Gumbo. Keine Ahnung warum, aber es kam einfach so über mich und ICH bezahlte ihm bei Khin Betala die Goldmünzen für sein Pferd. Er dankte mir vielmals und versprach, es mir innerhalb eines Monats DOPPELT zurückzuzahlen. Ich nahm das hin wie das Versprechen eines Kindes, aber nach 30 Tagen stand er tatsächlich im Handelsposten und zahlte mir die doppelte Summe zurück. Es ergab sich ein Gespräch und wir stellten fest, dass ich eine hervorragende Rüstung im Regal hatte, die wie für ihn geschmiedet war. Nur… er konnte sie nicht bezahlen!“
    Der Haendler nickte verständnisvoll „Pech gehabt…“

    „Nein, nein! Ganz im Gegenteil: Ich gab ihm das Set mit der Söldnerhauberke, dem Helm und den Oberschenkelschutz gegen das Versprechen, mir innerhalb von 3 Monaten das Doppelte zurückzuzahlen. Ich sah das eigentlich nur als Belustigung an, wie dieser armer Tropf um die Rüstung feilschte und ich hakte es innerlich als Verlust ab. Ich dachte nur, es sei besser dass er es von mir bekäme als von diesem Hundsfott, der alle unterbietet und den Markt kaputt macht und dessen Namen wir nicht aussprechen dürfen…. Was soll ich sagen… Er kam, er zahlte es doppelt zurück – und er nahm wieder bessere Ausrüstung mit, wieder gegen ein Versprechen. Aber diesmal forderte ich von ihm einen Splitter des verstoßenen Gottes als Gegenwert gegen das kleine Set des hypberoranischen Grimmschwerts. Weil er sich nach Khitai aufmachen wollte, gewährte ich ihm ein halbes Jahr Aufschub, weil die Reise weit ist und die Splitter aus einer anderen Gegend, nämlich Kheshatta, kommen. Er war fast pünktlich und er gab mir den Splitter als Ausgleich für die Rüstung und die Wartezeit. Aus Khitai brachte er fremde Sachen mit, die ich jedoch nicht gebrauchen konnte. Er wollte sie tauschen, denn er wollte eine Klinge für Könige und Helden selbst herstellen, in dem er bei einem Halbgott namens Leviathus eine Ibis-Klinge schmieden wollte. Doch dafür benötigt man unter anderem ZEHN dieser Splitter und noch einiges mehr an Alchemie-Zutaten wie Perlwir, Glänzseide und königliches Gold. ALL DAS bekam er von mir, ALLES! Das ganze hatte einen Gegenwert von damals etwa 500 Goldmünzen und er bekam es gegen sein Ehrenwort…“
    Nexotheps Blick verfinsterte sich und er sprach bedrohlich „… und gegen eine Unterschrift.“

    Verwundert fragte der Haendler „Nun gut, dass andere waren ja nur… Erdnüsse. Aber Du gibst quasi 500 Goldmünzen für eine popelige Unterschrift und gegen ein Ehrenwort? WO MUSS ICH UNTERSCHREIBEN?“ lachte er lauthals, hörte aber stotternd auf zu lachen als Nexotheps Mine immer noch finster war.
    „Gumbo gab mir seine Unterschrift mit SEINEM BLUT! Und darüber hinaus nahm ich ihm, mit seinem Einverständnis, im Schlaf eine Phiole seines Bluts ab. Glaub mir, ich kann sehr, SEHR überzeugend wirken, wenn ich solchen Barbaren gegenüber mit dunkler Magie drohe, einen Schatten heraufbeschwöre und ihnen erzähle, dass eine Horde solcher Schatten sie des Nachts heimsuchen wird, wenn sie nur das Blut aus der Phiole zu trinken bekommen. Und was für qualvolle Dinge sie mit ihnen anstellen werden, wenn die Schatten erst durch die Körperöffnungen in sie gekrochen sind…“
    Nexotheps Blick war geradezu diabolisch, als ob er diesen Augenblick genießen würde.

    Der Haendler schluckte und fragte schüchtern „Aber… ist so was wirklich möglich?“
    Nexothep wurde wie aus einer Trance gerissen „Nicht wirklich, nicht ganz SO, wie ich es darstelle. Aber es kann schon durchaus nervig werden. Und ja, im schlimmsten Fall könnte ich durch ein Ritual mit dem Blut wirklich den Tod desjenigen bewirken. Aber das Ritual ist aufwendig, ich müsste es erst wieder nachlesen und… bei den vielen Priestern die hier rumrennen… Was ist denn der Tod heutzutage noch? Bloß noch eine Übergangsphase zwischen zwei Kämpfen, oder? Aber wenn man halt in der Wildnis unterwegs ist und keinen Priester sein Freund nennt oder gemietet hat, dann ist das schon ein Druckmittel.“
    „Was hast Du als Rückzahlung gefordert?“
    „Er wollte, wie gesagt, eine Ibisklinge schmieden und mit dieser Waffe kann man sich hervorragend behaupten, wenn man Thoth Amons Festung besucht, speziell bei Hathor Ka. Diese eingebildete Schlampe lässt mich ja nicht an ihren Höllenfeuer schmieden, dabei kann man dort, und zwar NUR DORT, diese einzigartigen Barren schmieden. Ich habe Gumbo also das Versprechen abgenommen, mir die Materialien für die Ibisklinge zurückzuzahlen und als Zinsen das WERTVOLLSTE HANDWERKSMATERIAL zu bringen, was man aus der Festung besorgen kann – koste es was es wolle!“ Er lachte laut auf.

    „Das ist also der Barren… Den hat er Dir tatsächlich gebracht, um nicht von den Schatten heimgesucht zu werden, verstehe. Und wie viel hast Du daran verdient?“
    „Ich hab ihm 10 Splitter für das Schwert gegeben, er hat sie zurückgezahlt und musste zusätzlich ebenso viel für einen Barren investieren, dazu noch einiges an Materialien und vor allem der aufwendige Schmiedevorgang, für den man 24 Helden benötigt. Für unsere Verhältnisse ist der Wert heute etwa 400 Goldmünzen, aber der Wert des Endprodukts… unbezahlbar!“ Nexotheps Augen leuchteten gierig.
    Laut lachend erzählte er weiter „Du hättest Gumbos Blick sehen sollen, als er das herausgefunden hatte … als er mir erst die Schulden zurückzahlte und dann sorgenvoll erzählte, dass er einen solchen Barren erst erfarmen und dann schmieden müsse. Ich wusste das ja alles und daher fiel es mir schwer, Unschuld zu heucheln und Mitleid zu spielen, aber ich zeigte ihm immer wieder beiläufig seine Blutphiole…“ Nexothep kam aus dem Lachen kaum heraus. „Und so brachte er mir den Barren.“ Er klopfte auf die eine Tasche mit dem Barren.
    „Der Vertrag ist also erfüllt?“
    „Ja, er konnte den Vertrag verbrennen und eine Blut-Phiole wurde vor seinen Augen zerbrochen.“
    „Du sagst das so seltsam mit dem ‚eine Phiole‘ wurde zerbrochen“.
    Nexothep grinste: „Ich sicher mich gern ab. Es war eben nur ‚eine‘ Phiole aber nicht ‚SEINE‘ Phiole. Die, die er bekam war mit dem billigen Raubkatzenblut gefüllt. Vielleicht kann man seins ja noch mal gebrauchen.“

    Der Haendler nickte anerkennend und überlegte kurz „Lass mal rekapitulieren: Du leihst also jemandem 2 Goldmünzen, davon kauft derjenige bei DIR eine Rüstung. Du nimmst also 2 Gold ein und anschließend erhältst Du sogar 4 Gold zurück?“
    „Jupp!“ antworte Nexothep schnell.
    „Damit verdienst Du ja dreifach, aber selbst wenn man nur Gold mit wenig Zinsen verleihen würde, würde man doch Gewinn machen, wenn die Schuldner dann Waren von Dir kaufen.“
    „Ja… genau…“ antwortete Nexothep langsam und überlegte nun auch, worauf sein Bruder hinaus wollte.
    Dann verleih doch einfach Gold!“ strahlte der Haendler „Nimm das Wort und das Blut desjenigen und wenn sie etwas von Dir kaufen, dann brauchen Sie nur das Gold zurückzahlen. Wenn sie etwas anderes davon kaufen wollen, z.B. ein Pferd oder Ausrüstung in Khitai, dann nimm ein wenig Zinsen dafür!“
    "Und die Rückzahlung? Wie überwachen wir die und wie setzen wir die durch?" fragte Nexothep
    "Wir führen Listen mit den Namen der Leuten, der Laufzeit des Kredits und diese Listen machen wir von Zeit zu Zeit öffentlich und lassen sie über Marktschreier verteilen. Bei ganz hartnäckigen Verweigerern hetzen wir Söldner auf sie, die sich um sie kümmern werden."
    Nexothep antworte nicht sondern dachte nach, dann nickte er. „DAS MACHEN WIR! Du hast Recht. Die meisten Leute haben zu wenig Gold, um sich ihre Wünsche zu erfüllen. Wenn ich Ihnen Geld gebe um sich ihre Träume zu erfüllen, dann werden sie es dankbar zurückzahlen. Und dankbare Kunden sind die besten Kunden…“
    Auch der Haendler nickte heftig: „Schaffst Du das ganze zeitlich denn überhaupt?“ fragte der Haendler besorgt
    „Nein, du hast Recht. Und du bist mit dem Verkauf ja vollends beschäftigt. Wir brauchen also jemanden, der sich um den Verleih des Geldes und vor allem um die Rückzahlung kümmert. Und um diejenigen, die nicht zurückzahlen wollen oder können… Es muss jemand sein, dem man vertrauen kann, am besten aus der Familie…“ Er sah seinen Bruder an und der nickte ihm zu.
    Beide sprachen wie aus einem Mund: „Unser Bruder Loan Shark, der alte KREDITHAI…“
    Nexothep sagte „Ich werde ihn sofort kontaktieren.“ und verließ den Handelsposten Richtung Hafen.
    Last edited by Nexothep; 5th August 2013 at 15:13.
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  2. #12

    Default Neueröffnung!


    Ein hellhäutiger Mann betrat den Handelsposten in Khemi. Er trug normale Kleidung mit einer Graunebel-Rüstung darüber, an der Seite ein Schwert. In der einen Hand hielt er einen Zettel. Er wand sich an die drei dort stehenden Händler, die äußerlich kaum zu unterscheiden waren „Heda, ist das hier das AH?“
    Alle drei schüttelten den Kopf, woraufhin der Fremde sich wieder zum Gehen wand. Der in der Mitte antwortete „Es gibt kein AH auf ganz Hyborien, denn Auktionen müssen erst noch erfunden werden. Dies ist ein HP – ein HAN-DELS-POS-TEN, denn hier wird gehandelt, nicht versteigert.“
    Der Fremde zuckte gleichgültig mit den Schultern und fragte
    „Wer von Euch ist Händler?“ woraufhin alle drei den Arm hoben. Nun schaute er verwirrt die Drei an, dann blickte er nochmals auf den Zettel in seiner Hand.
    „Ah! Wer von Euch ist der Haendler?“
    Die beiden Äußeren nahmen den Arm wieder herunter.
    „Ah, Du. Gut.“ Er drehte sich zum Ausgang und brüllte nach draußen „LOS, REINBRINGEN DAS ZEUG!“.

    Drei Sklaven brachten mehrere Säcke und Kisten herein und ließen sie teilweise achtlos auf den Boden knallen. Dann liefen sie schnell nach draussen um noch mehr Säcke und Kisten zu holen.
    Der Haendler löste sich aus seiner Verwirrung „Heda, was ist das? Für wen ist das? Von wem… Ich…“
    Der Fremde machte eine schnelle Handbewegung wie einen Schwertstreich und hielt dem Haendler den Zettel hin. Dabei sagte er „Handwerks-Ressourcen. Für den Haendler. Von Falandra.“
    Nun war der Haendler noch verwirrter „Bei Set! Ich kaufe seit Monaten schon keine Ressourcen mehr an. Vielleicht hätte Eure Herrin…“
    Mit einer ebenso schnellen Bewegung hatte der Fremde nun tatsächlich sein Schwert gezogen und fuhr den Haendler an „Verdammter Narr. LIES DEN SCHEISS ZETTEL!“. Im selben Moment näherten sich aber auch schon zwei Wachposten des HP worauf hin der Fremde seine Waffe sofort zurück steckte und beschwichtigende Bewegungen machte. Seine Reaktion hatte aber die Wirkung keinesfalls verfehlt, denn der Haendler las den Zettel durch.

    ZETTEL





    „Oh, das ist was anderes… Mein Meister kauft nun doch wieder Handwerks-Ressourcen auf… Gut, lasst einfach alles hier stehen. Ich kümmere mich um alles weitere. Das Geld sende ich alsbaldmöglich per Bote.“ Der Fremde nickte zustimmend und verliess mit den drei Sklaven den HP.

    Während der Haendler die Kisten inspizierte und die Waren sorgsam in die Regale mit dem Namen „NEXOTHEP (AD)“ räumte, murmelte er vor sich hin. „Ich bin ja nur der kleine Bruder, mir muss man ja nicht sagen, dass das Geschäft wieder aufgenommen wurde…“

    Danach stellte er sich vor den Handelsposten, betrachtete mit einem Kopfschütteln die hüpfende Meute und die Barbaren, die auf Strohpuppen eindroschen.

    „„Kommet und werdet reich! Ich kaufe Eure Ressourcen!
    Last edited by Nexothep; 21st August 2013 at 10:55.
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  3. #13

    Default


    Eines Abends, als der Haendler in seiner kleinen Wohnung den Tag ausklingen ließ, fand er in der Tasche seiner Robe den Zettel mit der Anweisung seines Bruders, wieder Ressourcen aufzukaufen.
    „Ach ja“ murmelte er vor sich hin und betrachtete den Zettel genauer. Die Schrift war schon etwas älter, als ob der Zettel bereits vor einigen Tagen, wenn nicht sogar Wochen geschrieben wurde. Er wurde stutzig und überlegte, wann er seinen Bruder und Meister Nexothep das letzte mal gesehen hatte. Für gewöhnlich meldete sich Nexothep bei ihm ab, wenn er auf längere Reisen ging, damit der Haendler das Geschäft in seinem Namen weiterführte. Aber diesmal hatte er keine Nachricht hinterlassen und doch war Nexothep bereits seit gut 2 Wochen nicht mehr bei ihm im Handelsposten gewesen. Es sollte ihm doch wohl nichts passiert sein?

    Der Haendler dachte weiter nach, während er sich seine karge Mahlzeit zubereitete, die er von dem wenigen Geld gekauft hatte, die sein reicher Bruder ihm überlassen hatte. Dann warf er den hölzernen Kochlöffel auf den Fußboden und das billige Wolfsfleisch in den Müll und richtete sich auf. Nein, heute würde es kein Schlangenfrass geben, heute würde gefeiert werden: Das Fest der Freiheit!


    ***


    Einige Stunden später flog die Tür zur Wohnung des Haendlers auf. Er betrat laut lallend seine Wohnung und eine kichernde, leicht bekleidete Frau folgte ihm und schloss die Tür. Der Haendler liess die Hosen runter und fiel rittlings aufs Bett. Die Frau beugte sich über seinen Unterleib begann sogleich mit ihren Künsten.
    Laut stöhnte der Haendler auf: „Bei Set! Bist Du gut… Ich seh schon Sterne leuchten…“ und er deutete in die Mitte des Raums. Und tatsächlich… Inmitten des Raums leuchtete unter der Zimmerdecke ein faustgroßer Punkt mit starker Helligkeit – und der Punkt wuchs!

    Er wuchs in die Länge von oben nach unten und sah nun aus wie ein leuchtender Strich, der zwischen Decke und Fußboden schwebte, dabei nahm die Helligkeit noch weiter zu. Obwohl es dem Haendler in dieser Situation schwer fiel, drückte er die halbnackte Frau von sich herunter und sie fiel, überrascht von der abwehrenden Handlung, auf den Fußboden „Aua… was soll…“ Dann sah auch sie den gleißend hellen Strich in der Wohnung.
    Einge Herzschläge später dehnte sich der Strich in die Breite aus und wurde oval. Während der Rand von gleißendem Licht umhüllt war, konnte man in der Mitte eine Landschaft sehen, eine Wüstenlandschaft wie man sie in Stygien häufig finden kann. Der Haendler war nicht so magiebewandert wie sein großer Bruder, aber ihm dämmerte dass es sich hierbei um ein Dimensionstor handeln könnte, ein Durchgang in eine andere Welt, ein Durchschlupf für Dämonen, Teufel und schlimmere Kreaturen!

    Während ihm diese Gedanken durch den Kopf schossen, sprang eine dunkle Kreatur durch eben dieses Tor in die Wohnung des Haendlers und prallte dumpf gegen den Körper der Frau, die vor Schreck aufschrie. Direkt hinter dem Wesen schloss sich der Durchgang und es wurde schlagartig wieder dunkel!
    Noch geblendet von dem vorigen gleißenden Licht waren der Haendler und die Frau fast blind. Beide erkannten nur schemenhaft wie sich die Kreatur zur vollen Größe aufbaute und dabei undeutliches Stöhnen und unmenschliche Laute von sich gab. Die Frau schrie erneut in Panik, griff um sich und fand den hölzernen Kochlöffel, griff ihn und drosch auf den Dämon ein!

    Der Haendler sprang vom Bett auf um zu helfen, stolperte aber über seine runtergelassenen Hosen und schlug der Länge nach auf den Boden hin. Im Fallen konnte er noch schnell einen „Schock“ Zauber auf die Kreatur wirken, die ein schmerzhaftes Brüllen ausstieß. Aus dem Augenwinkel sah er noch, wie der Dämon ebenfalls einen „Schock“-Zauber wirkte.
    Dieser Schockzauber traf aber die halbnackte Frau und er war ungleich mächtiger als seiner: jede Ader ihres Körpers leuchtete durch die ungeheure Energie auf, das Blut kochte in Sekundenschnelle, platzte aus der Haut und geronn sogleich über der glühenden Haut. Die Frau liess einen grässlichen Todesschrei von sich und kippte zur Seite. Für einen Herzschlag war die ganze Szenerie erhellt durch die zwei Schockzauber und den glühenden Leib der Frau, so dass der Haendler einen Blick auf den Dämon erhaschen konnte. Dann wurde ihm schwarz vor Augen und die Ohnmacht vom Aufprall und der Hilflosigkeit übermannte ihn, aber dieser Dämon... der kam ihm seltsam bekannt vor!
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  4. #14

    Default

    Eine Schale voll Wasser brachte den Haendler wieder zu Bewusstsein. Als er seine Augen öffnete war das erste, was er sah, der geschundene Körper einer Frau und er stieß einen Entsetzens-Schrei aus. Dann blickte er sich hastig um, auf der Suche nach dem Dämon. Einige Kerzen erhellten den Raum und so sah er die Gestalt sehr deutlich, die da auf einem Stuhl hockte und ihn mitleidig anschaute: es war Nexothep.

    Langsam erhob sich der Haendler und fragte ungläubig „Der Dämon aus der Hölle… wo ist er? Hast Du ihn vertrieben?“
    „Dämon? Hier war kein Dämon, Du Narr.“ schüttelte er den Kopf „Derjenige, der aus dem Dimensionstor kam, das war ICH.“
    Vorwurfsvoll raunzte der Haendler ihn an „ DU warst das? DU hast Zeballah getötet?“ Seine Stimme wurde lauter und er rang um Fassung. „Warum, du elend..“
    „SCHWEIG STILL!“ zischte ihn Nexothep an und untermalte seine Drohung mit einer schnellen Geste, die einen Schlangenkörper um ihn herum beschwor. „Das Weib hat mich angegriffen! Sie hatte einen Zauberstab in der Hand und schlug damit nach mir.“

    „Das war kein Zauberstab…“ der Haendler bückte sich und hob verkohlte Reste eines Stabs auf „das war mein Kochlöffel! Welche Gefahr stellt eine halbnackte Hure mit einem Kochlöffel für Dich dar?“

    Nexothep zuckte teilnahmslos mit den Schultern „Sah für mich auf den ersten Blick aus wie der der ‚Stab des Verdorrens‘ von Re-Masur. Hätte mich zwar gewundert, warum der nach über 300 Jahren bei Dir in der Wohnung auftauchen sollte, aber er sah eben so aus und ich wollte halt kein Risiko eingehen….“
    Der Haendler stand fassungslos neben der Leiche und fiepte nur.
    Nexothep riet ihm „Mit dem Entsorgen von Gerümpel kennst Du Doch aus: Entweder bringst Du sie jetzt raus und wirfst sie in den Styx, so wie meine wertvolle Rotweidenrinde, oder… ich hau noch ein, zwei Schockschläge drauf, Bindungen des Himmelsfürsten hinterher und dann kehrst Du den Staub unter Dein Bett.Dann wäre sie die erste Frau, die über Nacht bliebe... „ Er lachte über seinen eigenen Witz

    „Du unsensibles Schwein“ entfuhr es dem Haendler und Nexothep konnte es ihm gar nicht mal übel nehmen, sondern versuchte ihn zu beruhigen „Ssscchhh.. nicht so laut. Du weckst noch die Nachbarn…“
    Fest entschlossen entgegnete der Haendler „Wir werden sie morgen begraben, auf der anderen Seite von Ahket. Und Du wirst mir helfen!“ Er drehte sich von Nexothep weg um Werkzeug zu besorgen.
    Nexothep zögerte nicht lange: Er zauberte einen Schockschlag, einen Schock hinterher und die Bindungen des Himmelsfürsten. Die Seelenresonanz tat ihr übriges und nach wenigen Herzschlägen blieb nur noch ein Haufen Asche von der Hure übrig.
    Der Haendler befand sich in einer Schockstarre, aus der Nexothep ihn recht schnell befreite: „Nun hör schon auf, sie war nur eine Hure. Ich besorg Dir morgen ZWEI, in Ordnung?“
    „Dein Wort drauf?“ fragte er sorgenvoll.
    „Ja, bei Set!“ antworte Nexothep und schlagartig änderte sich der Gesichtsausdruck des Haendlers und er rief „Möge Set Dich richten, wenn Du gelogen hast!“ Dann lachte er laut los „ZWEI HUREN! Hohoho! Danke Bruder... Diese hier musste ich mir schon schön saufen, danke, danke!“
    Nun fiel Nexothep die Farbe aus dem Gesicht, weil er auf die Schauspielerei seines Bruders hereingefallen war, den er ja genau dafür bezahlte um den Leuten etwas vorzuheucheln. Er setzte sich wieder und brummelte vor sich hin:
    „Hör gut zu: Schaff Platz im Handelsposten. In Kürze wird hier der Teufel los sein. Wie du es mir gesagt hast, werden sehr viele Leute hier anlanden und sie werden Waren und Gold mitbringen!“ Seine Augen leuchteten dabei.

    „Ich war die letzten Wochen auf anderen Welten unterwegs und habe mir die Preise der dortigen Ressourcen angeschaut. Leider war es mir nicht vergönnt Gold oder Waren mit durch das Dimensionstor zu nehmen. Aber ich habe dort schnell Kontakt geknüpft und mir etwas Geld leihen können. Mein guter Ruf ist sogar in anderen Welten bekannt!“ Er lachte laut auf. „Die Leute dort haben teilweise gar keine Vorstellung was sie hier erwartet. Was kostet hier derzeit eine Unze Magnetitpulver? 20 Silber etwa?“
    Der Haendler nickte „Ja, das passt“.
    Nexothep lachte lauter: „Ich habe Magnetitpulver gekauft, für 2 bis 5 Silber! SÄCKEWEISE! Von den uns bekannten Ressourcen hab ich kiloweise einkaufen können, alles was dort viel günstiger war, z.B. Betelnuss und Akazienrinde für weniger als 1 Silbermünze. Ich konnte es nur leider nicht mitbringen, aber ich habe jemanden gefunden, der dort für mich aufpasst und in wenigen Tagen kann ich es alles in Empfang nehmen.“
    „Wie ist es so, in diesen anderen Welten?“ fragte der Haendler.
    „Ach“ winkte Nexothep ab „eigentlich genauso wie hier, nur die Sprache ist etwas mehr mit Akzent. Auch dort gibt es Aufmerksamkeits-Huren, die die ganze Zeit vor sich hin brabbeln und sich dabei am wohlsten fühlen. Leute die viel reden aber wenig sagen, kennt man ja. Aber ich hab mein Augenmerk auf Ressourcen und Rüstungen gelegt.“
    „Oh, Rüstungen? Was gibt es dazu zu sagen?“ fragte der Haendler hellhörig.
    Nexotheps Augen leuchteten auf „Die Rüstungen sind genauso wie unsere, nur die Preise sind total unterschiedlich. Auf der einen Welt kostet Graunebel-Gamaschen über 4 Goldmünzen, aber dafür gibt es dort wiederum billige schwere Rüstungen. Und auf der dritten Welt, auf der ich war, kosten die Graunebel-Gamaschen wie hier etwa 1-2 Goldmünzen, aber die Sabatons des dunklen Templers werden für über 10 Goldmünzen gehandelt. Und mit den Rüstungen des grauen Nebels können wir reich werden, die kennt da keiner!“ Er fuchtelt mit den Armen „Es ist ein stetes durcheinander: das eine ist hier billig und da teuer, das andere da billig und hier teuer. Man muss jede Ressource und jede Rüstung einzeln betrachten, und das habe ich über einige Wochen getan. Es steht alles in diesem Buch…“
    „Buch?“ fragte der Haendler und zog eine Augenbraue hoch.
    „Ach verdammt, auch das ist auf der anderen Seite zurückgeblieben… Genau wie meine Robe, ich kam ja nackt hier an, deshalb musste ich mir eine von Dir leihen. Bischen schäbig sind die schon, was?“ fragte er mitleidig während er an sich heruntersah.
    „Wenn mein Meister mir mehr zahlen würde…“
    „…dann würdest Du auch mehr verhuren. Schweig still! Nun schlaf noch ein wenig, in Kürze geht die Völkerwanderung los.“
    Nexothep ging zur Tür, öffnete sie und gähnte „Ich werde mir auch eine Herberge für die Nacht suchen, irgendwas luxuriöseres als Deine Kaschemme hier. Hier riecht es so… verbrannt… Und kehr mal den Dreck raus, da türmt sich schon ein Staubhaufen auf dem Boden….“ Dann schloss er schnell die Tür hinter sich und hörte noch wie der Haendler die Überreste des Kochlöffels an die Tür warf.
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  5. #15

    Default Khemi und die Hyborianische Freiheitsfront


    Ein Zettel wurde in den Handelsposten geweht und der Haendler seufzte „Noch einer...“ Sein Blick wanderte von links nach rechts durch den Handelsposten, in dem etwa ein halbes Dutzend solcher Pergamente auf dem Boden lag. Alle trugen das Zeichen der HFF, der Hyborianischen Freiheitsfront. Einen dieser Zettel holte er aus seiner smaragdgrünen Robe und las ihn erneut durch „Staatlicher Mindestlohn... das wäre was..“ seufzte er verzweifelt.
    Da wurde ihm der Zettel aus der Hand gerissen und sein Meister Nexothep stand vor ihm „Was erzählst du da für einen Unfug? Und wie sieht es hier überhaupt aus? Lauter Unrat auf dem Boden! Genau wie draußen vorm Handelsposten und im Souhk.“
    Erschrocken stammelte der Haendler was von Wind und Aufwand, aber Nexothep unterbrach ihn sogleich, während er das Flugblatt überflog: „Was soll das sein, diese Hyborianische Freiheitsfront? Eine Gilde? Was fordern die für einen Blödsinn: Religionsfreiheit in Stygien! PAH!“ Er lachte laut und bitter auf „Eine Vereinigung von Narren offensichtlich, die sich... Oh...hier: Keine Reittiere in den Handelsposten... Guter Ansatz, richtig guter Ansatz.“ Er nickte anerkennend und warf nochmal einen Blick vor den Handelsposten, auf dem der Wind mit einigen dieser Pergamente spielte. „Wo kommen all diese Papiere her?“

    Der Haendler begann eine mitreissende Rede über einen Nordmann, der offenbar mit einem Schiff aus Tarantia gekommen war, schnellen Schrittes über die Dächer des Soukh rannte und dabei die Flugzettel verteilte. Dann sprang er auf eines der Pferde der Reittierhändlerin Khin-Betala, ritt weiter bis vor den Handelsposten, ließ weitere Zettel fallen und sprang mitsamt des Pferdes auf ein ablegendes Handels-Schiff Richtung offenes Meer. Bis die Wachen eintrafen war das Schiff bereits ausserhalb der Reichweite der Armbrüste.

    Nexothep hörte genau zu, teilte die Begeisterung des Haendlers aber nicht. Dann schwang er sich wortlos über den Tresen auf die andere Seite und stellte sich genau neben seinen Bruder. Instinktiv sagte der Haendler „Auf dieser Seite stehen nur Haendler. Bitte ...“ dann besann er sich eines besseren und schluckte den Rest herunter.
    Nexothep reckte sich vor und beugte sich weit über den Tresen, schaute Richtung Eingangstor des Handelspostens und fragte bohrend „Sag mir nur eins, Du Nichtsnutz: Wie konntest Du von Deinem festgelegten Arbeitsplatz aus dieses Spektakel verfolgen, das Du es mir so gut beschreiben konntest? WIE?“
    Der Haendler riss ertappt die Augen auf und sofort bildeten sich kleine Schweißperlen auf seiner Stirn. Er suchte nach Worten aber das Schicksal kam ihm zu Hilfe.

    Noch ehe er antworten konnte, betrat ein Mann den Handelsposten. Sein Äußeres war bemerkenswert, denn seine Haut war zum einen blass, seine Haare blond und ihm fehlte sein rechter Arm auf Höhe des Ellenbogens. Er fragte auf cimmerisch „Ich bin Adalien, ein Streuner aus Cimmerien. Hat jemand Arbeit für mich, damit ich meine Schifffahrt nach Norden bezahlen kann?“
    Nexothep schwang sich über den Tresen zurück in den Kundenbereich und antwortete ungerührt auf stygisch „Sei froh, dass Du keine Sklavenketten tragen kannst, die rutschen ja immer … Äh, verstehst Du überhaupt was sich sage?“
    Der verständnislose Blick des Cimmerers sprach Bände für Nexothep „Bei Set, du bist in Stygien und verstehst kein Wort dieser majestätischen Sprache?“ Als weit gereister Händler war Nexothep in den wichtigsten Sprachen bewandert. Er seufzte und sprach langsam und betonungsvoll auf Cimmerisch „Hier NIX Arbeit für Dich. Geh WEG!“
    Der Cimmerer blieb beharrlich „Priester, wenn Du schon cimmerisch sprichst, dann rede nicht so, als hättest Du einen Schwachsinnigen vor Dir. Mir fehlt ein Arm und nicht der Verstand, aber ich bin es gewohnt, das man mir nichts zutraut wegen der Behinderung.“
    „Ach, das hat doch damit nichts zu tun“ winkte Nexothep ab. „Wenn ich hier die Leute nach Anzahl der Arme einstellen würde, dann würden hier nur noch Tintenfische arbeiten. Na gut, lass sehen was Du taugst: Sammel alle Zettel ein, die hier rumfliegen und dann stell Dich in die Ecke und warte bis ich hier fertig bin. Vielleicht habe ich Verwendung für Dich.“
    Die Arbeit schien dem Cimmerer nicht zu schmecken, aber trotzdem begann er damit die Pergamente vom Boden aufzusammeln. Nexothep wandte sich derzeit an den Haendler: „Wie läuft mein Geschäft?“

    „Oh, sehr gut, Meister. Durch die vielen neu angeschwemmten Krieger und Gelehrten ist der Markt gehörig aufgemischt worden, die Preise sind teilweise völlig durcheinander geraten - genau wie Ihr vermutet habt. Die von Euch mitgebrachten Waren konnten gewinnbringend verkauft werden und auch die von Euch gefertigten Rüstungen fanden guten Absatz. Ich habe wie gewohnt einige Aufrufe für den Ankauf von Handwerks-Ressourcen gestartet und was soll ich sagen... Aus Khitai kam extra deswegen General Zhang Chengli hier vorbei, stellt Euch vor: ein General des Kaisers!“ schwelgte der Haendler in Begeisterung.
    Nexothep winkte ab „Ja, natürlich... Und ich bin der Kaiser von Khitai. Du kannst doch nicht mal ein Hyrkanier von einen Khitaner unterscheiden. Deine Länderkenntnisse sind doch erbärmlich! Warst du überhaupt schon mal außerhalb von Stygien, geschweige denn Khemi... oder Akhet? Hat Dich eigentlich schon mal jemand den Handelsposten verlassen sehen, außer vielleicht vorhin als Du verbotnerweise Deinen Arbeitsbereich verlassen hast? Und gerade DU willst einen General aus Khitai erkennen.“ belustigte sich Nexothep.
    Der Haendler rechtfertigte sich: „Ja, Ihr habt recht, ich bin eigentlich IMMER hier im Handelsposten, aber er hat es genau so gesagt, General Zhang Chengli , ein General des Kaisers von Khitai...“
    „Da lehrt man Dich, wie man Leute belügt um daraus Kapital zu schlagen und ausgerechnet DU fällst auf die selben Tricks hinein. Hast wahrscheinlich noch n bischen was oben drauf gelegt, weil es ja ein 'Ge-Ne-Ral' ist, richtig?“
    Betroffen wich der Haendler dem Blick von Nexothep aus, der tief durchatmete „Oh man... Wenn das Vater wüsste, dann würde er...“
    „So, ich bin fertig Priester. Alle Pergamente eingesammelt“ unterbrach ihn der Cimmerer. Nexothep wurde wütend und mit einer schnellen HALT-Geste und einem „STUNN“-Befehl verharrte der Cimmerer mitsamt der Pergamente unter seinem Arm. Nexotheps Hand blieb in der Position und so hielt er den Cimmerer in seiner Starre. „Ich HASSE sie, diese Barbaren. Ich HASSE es, wenn ich unterbrochen werde, und noch viel mehr HASSE ich es, wenn ich von Barbaren unterbrochen wer...“
    „Meister Nexothep, der Rüstungsschmied“ unterbrach ihn eine Stimme auf stygisch von hinter ihm. „Das darf doch nicht wahr sein.“ fluchte er verärgert und drehte sich zur Stimme um, hielt dabei aber die Schockstarre des Cimmerer aufrecht.

    Dann erkannte Nexothep einen der Hohepriester der schwarzen Festung, die über Khemi thront. Die Priester haben in Khemi die Macht und wer es sich mit ihnen verscherzte sah sich einem ungewissen Schicksal gegenüber. Blitzschnell fand Nexothep seine Fassung wieder und täuschte freudige Überraschung vor: „Welch Glanz in unserer bescheidenen Hütte.“
    „Nun, es ist nicht EURE bescheidene Hütte, aber ich brauche Euch sicher nicht über die Eigentumsrechte aufklären, nicht wahr?“ fragte er mit scharfem Ton
    „Natürlich nicht. Eure Weisheit spricht aus jedem Eurer Worte“.
    „Sagt, Meister Nexothep: Wie laufen die Geschäfte?“
    „Oh hervorragend. Danke der Nachfrage. In Khemi sind ja nun viel mehr Leute unterwegs und kaufen meine Rüstungen und verkaufen Ihre Handwerks-Ressourcen. Letztens war sogar eigens General Zhang Chengli, ein General des Kaisers von Khitai hier, weil er von meinem Aufruf gehört hatte. Ganz aus Khitai angereist! Ein General!“ Mit stolzer Brust genoss Nexothep den Augenblick.
    Dem Haendler fiel die Kinnlade runter und er stotterte ein verwirrtes „Aber.. Du...“ hervor, hielt dann aber den Mund.
    „Kaiser von Khitai? Die Priesterschaft von Khemi ist nicht begeistert von dem Gebahren dieses Kaisers und Ihr handelt mit seinen Armeeführern?“ fragte der Priester besorgt.
    „Nein, NEIN. Natürlich nicht. Ich sagte ja nur, dass einer HIER war, ich hab doch nicht mit ihm gehandelt. Weggeschickt hab ich ihn, ohne auch nur eine Unze von seiner Ramsch-Ladung abgekauft zu haben. Ich und handeln mit einem Khitan... Pah!“
    Der Priester mahnte: „Ihr geniesst hier einen besonderen Status, Meister Nexothep. Setzt das nicht aufs Spiel.“
    „Set bewahre. Natürlich nicht! Ich bin immer auf Eurer Seite, auf der Seite der Priesterschaft und ein treuer Diener von Set.“
    „Nun gut. Ich muss weiter, der Drahtzieher dieser Hyborianischen Freiheitsfront ist leider mit dem Schiff entkommen. Wir suchen noch nach Handlangern, die ihm geholfen haben könnten.“
    „Und genau DA zeige ich meine Loyalität zu Euch.“ prahlte Nexothep und deutete mit der anderen Hand auf den erstarrten Cimmerer. „DAS ist ein Handlanger... Also HANDlanger wäre jetzt wohl übertrieben bei diesem einarmigen Banditen, Ihr versteht....“ Nexothep unterdrückte ein Lachen über seinen eigenen Wortwitz. „Er hat einige Zettel hier verteilt, wollte fliehen und bevor er den Rest wegwerfen konnte, habe ich ihn mit Sets Magie Einhalt geboten. Er trägt noch einen ganzen Stapel dieser verbotenen Phrasen unter seinem Arm. Ich überlasse ihn Euch gern.“
    Beeindruckt schaute der Priester erst Nexothep, dann verachtlich den Cimmerer an:„Ihr habt gute Arbeit vollrichtet, aber ich bin ohne Wachen hier. Dieser Strauchdieb wird sicherlich die nächste Gelegenheit zur Flucht nutzen. Oder mich niederstechen.“
    Nexothep fragte „Seid ihr der cimmerischen Sprache mächtig?“ und der Priester schaute ihn angewidert an: „Ich weigere mich, diese Grunzlaute von Schweinen als 'Sprache' zu deklarieren."
    Beschwichtigend sagte Nexothep „Ihr habt vollkommen Recht, aber es ließ sich nicht vermeiden, dass ich auf meinen Handelsreisen einige Brocken aufgeschnappt habe. Lasst mich das regeln, ich grunze mit ihm.“

    Nexothep wand sich an den Cimmerer und befreite ihn aus seiner Starre. Ehe der Cimmerer lospoltern konnte sagte Nexothep auf cimmerisch „Verzeih mein Verhalten, aber dieser Mann dort wird Dich aus Khemi wegbringen, UND, er wird sich um Deinen verkrüppelten Arm kümmern!“
    Der Cimmerer fragte skeptisch nach „Wieso?“
    Nexothep nahm einen Zettel der HFF und deutete auf eine Zeile des Flugblatts. Dann sprach er auf cimmerisch weiter „Hast Du gelesen was hier steht? Dort steht 'kostenlose Heilung für ALLE'. Vielleicht können sie sogar Deinen Arm nachwachsen lassen. Mit Magie ist vieles möglich, vor allem die von Set.“
    Der Cimmerer schien beschwichtigt aber fragte noch „Ich glaube nicht an Set, sondern an Crom. Helfen sie mir trotzdem?“
    „Ja natürlich“ entgegnete Nexothep auf cimmerisch „Zeige nur immer auf diese Zeile hier mit der 'Religionsfreiheit in Stygien' und man wird sich gebührend um Dich kümmern. Halte dem Priester einfach die Zettel hin und verneige kurz Dein Haupt, als Zeichen dass Du ihm folgst.“
    „Hab Dank, Priester. Du hast das Herz am rechten Fleck“. Dann wandte sich der Cimmerer an den echten Hohepriester und nickte im zu, während er die Zettel hinhielt.
    Nexothep sprach auf stygisch zum Priester „Seid ohne Furcht. Mein Wort drauf, dass er Euch folgen wird. Und sollte er etwas von seinen heidnischen Göttern sagen, dann habt Ihr sicher die passende Antwort darauf.“ Nexothep und der Priester grinsten sich an.

    Als der Priester mit dem Cimmerer im Schlepptau den Handelsposten verliess schüttelte der Haendler ungläubig den Kopf „Wie machst Du das nur? Vor Dir muss man sich wirklich in Acht nehmen. Das Du in diesem Haifischbecken überleben kannst, ist schon beeindruckend. Irgendwie bin ich doch froh, dass wir verwandt sind, denn Blut ist doch dicker als Wasser, oder? ODER?“
    „Tja“ entgegnete Nexothep als er den beiden nachsah „Ja,ich bin sozusagen der schwarze Hai unter all den weißen. Also wie bei den Schafen jetzt, nur eben als Hai, verstehst Du? ... Und irgendwie habe ich jetzt auch Hunger wie ein Hai. Ich geh eben was essen. Bis gleich.“ Er ahmte einen Haibiss in Richtung des Haendlers nach und verliess vergnügt den Handelsposten.
    Last edited by Nexothep; 17th October 2013 at 18:56.
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  6. #16

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    Lautes Stimmengemurmel drang aus dem Handelsposten auf den Platz davor. Nexothep verlangsamte seine Schritte auf den Stufen als ihm bereits ein Mann auf einem Pferd entgegenritt. Er konnte noch ausweichen und bahnte sich dann den Weg in den Handelsposten, der vollgestopft war mit Leuten aus allen Nationen. Auf den ersten Blick konnte er den Haendler gar nicht erkennen, denn soviel Menschen standen im Weg vor und hinter dem Tresen.
    Szenenbild
    Dann entdeckte er seinen Bruder, der gerade aus dem untersten Regal eine leichte Rüstung hochhob und dem Stygier übergab, der neben dem Tresen stand. Dieser liess einige Goldmünzen liegen und drängte sich an an Nexothep vorbei Richtung Ausgang. Der Haendler erkannte nun auch Nexothep und winkte im zu, aber die Gasse war bereits wieder versperrt durch weitere Leute. Erst war Nexothep verärgert, aber dann bemerkte er, dass all diese Leute Kunden waren, die Rüstungen kauften – SEINE Rüstungen. Zufrieden schaute er dem Treiben einige Zeit zu, bis seinem Bruder eine Verschnaufspause gegönnt wurde. Er sprach ihn an:
    „Was zum Henker ist denn hier los?“
    „Keine Ahnung. In den letzten Tagen steppt hier der Bär, sinnbildlich gesprochen. Die Leute kaufen und verkaufen wie verrückt, es ist der helle Wahnsinn, unbeschreiblich .“ Der Haendler ließ seinen Blick von Nexothep ab und nickte einer Khitanerin zu, die in der Ecke vor dem Tresen stand und die nur spärlich bekleidet war.
    Nexothep folgte dem Blick des Haendler zur Khitanerin, die ihm freundlich aber freudlos ansah.
    „Wie meinst du das?“ fragte er den Haendler.
    „Na ja, ich verkaufe eine Rüstung nach der anderen und die Leute zahlen mit allem, was sie haben. Handwerks-Ressourcen sind zur Zeit teuer wie nie. Stell Dir vor: Silber wird derzeit vergoldet!“
    „Wie meinst Du das? Silber hab ich seinerzeit für 3-5 Silbermünzen gekauft, pro Hunderterstack. Was ist er jetzt wert?“
    „Ich habe unseren ganzen Vorrat für jeweils 90 Silbermünzen verkauft. Und ähnliches passiert mit Kupfer... und mit Granit.“
    „Was...“
    „Selbst mit Eibenholz! Das einfache Eibenholz hab ich für … halt Dich fest... über 6 Goldmünzen verkauft. Und unsere Unterhändler bringen uns Geld für den Verkauf von Skorpionöl und Raubkatzenblut. Und dann kommen wieder die anderen Leute, diejenigen, die verkaufen und bringen Unmengen von Handwerks-REssourcen.... und anderen Sachen.“ Er warf wieder einen Blick zu der Khitanerin und setzte noch nach „Das Geschäft boomt wie noch nie.“
    „Gut, lass die Liste mit den Geschäften sehen.“ sagte Nexothep
    Der Handelsposten leerte sich ein wenig und die Zeit war günstig für eine Kontrolle der Bücher. Nexothep las die Liste sorgfältig durch und rechnete.
    LISTE
    Der Haendler blieb neben Nexothep stehen, blickte dann zur Khitanerin die weiterhin stumm vor dem Tresen stand, und biss sich auf die Lippe.
    Überaus zufrieden rollte Nexothep die Liste zusammen und steckte sie ein. „Wo ist das Geld?“
    Der Haendler atmete einmal tief ein und gab Nexothep einen Beutel. Noch zufriedener nahm er den Beutel und warf ihn abschätzend in seiner rechten Hand. Dann warf er ihn noch einmal hoch, und noch einmal während sein Gesichtsausdruck sich verfinsterte. Dann schaute er seinen Bruder an und sprach mit bedrohender Stimme „Da fehlt Geld!“
    Mit zitternder Stimme sagte der Haendler „Was?“
    „Das sind keine 100 Goldmünzen, nicht annähernd“ sprach Nexothep mit fester Stimme.
    „Äh... Verkaufsprovision? Fünf Prozent...“ wich der Haendler aus.
    „Hör gut zu, Hundsfott. Selbst nach Abzug der Provision müssten noch über 96 Goldmünzen in diesem Beutel sein. Soll ich nachzählen und Dir für jede fehlende Goldmünze einen Schockschlag verpassen wie der Hure, die mich in Deiner Wohnung angegriffen hat?“
    „N... Nein... Bitte, es ist nicht so wie Du denkst.“
    „Ach, und was denke ich?“ fragte Nexothep
    „Du denkst vermutlich, dass ich Dir Geld unterschlagen habe oder sogar gestohlen habe. Aber so ist es nicht, es ist... anders.“ sagte er fast flehend und wieder schaute er zur Khitanerin herüber, die aber emotionslos zurückschaute.
    „Ich bin gespannt!“ verschränkte Nexothep die Arme.
    „Du hast ja selbst gesehen, was hier los war und wie es drunter und drüber ging. Und als ich letzte Woche ein komplettes Set des piktischen Kryptaträgers verkauft habe, da hatte der Käufer nicht genug Gold dabei und hat... mit anderen Sachen bezahlt.“
    „Du meinst Handwerks-Ressourcen?“
    „Nein... was ganz anderes.“ Sein Blick wanderte auffallend auffällig zu der Khitanerin und er nickte zu ihr rüber „Mit Sklaven.“
    Nexothep machte große Augen „Du hast eine Sklavin als Bezahlung angenommen?“
    „Nicht nur eine“ antwortete der Haendler kleinlaut.
    „Und was hast Du dafür an Gold erlassen?“ fragte Nexothep, immer noch verwundert über den Umstand.
    Er schluckte „Zehn... Goldmünzen.“
    „ZEHN GOLDMÜNZEN“ rief Nexothep nun doch verärgert „Sind die Sklaven das denn wert?“
    „Ich hab keine Ahnung“ rief der Haendler schluchzend „Das ging alles so schnell... Ich weiß nicht mal mehr den Namen des Käufers.“
    „Ja.. und nun? Was soll ich mit den machen? Wir haben doch keine Zeit uns um die zu kümmern und hier im Handelsposten dürfen die nicht arbeiten.“
    „Ich weiß es doch auch nicht. Sie sind die meiste Zeit bei mir zu Hause und machen sauber. Und die hier, die ist so... exotisch und... schön.“
    Nexothep überlegte.
    „Ich könnte sie immer anschauen, deshalb steht sie hier.“ schwärmte der Haendler weiter.
    „Wir verkaufen sie.“ sagte Nexothep mit fester Stimme.
    „Was? Verkaufen?“ Dem Haendler fiel die Kinnlade herunter. „Nein, das geht doch nicht.“
    „Oh doch, das geht. 10 Goldmünzen fehlen mir und die werde ich mir wiederholen. Und wenn nicht, dann werde ich zumindest dafür sorgen, dass mir nicht noch die Haare vom Kopf gefressen werden. Los, schreib auf....“
    Der Haendler tat wie ihm geheißen und schrieb auf ein großes Blatt Pergament

    „Sklaven-Versteigerung am 20. des Monats
    Kommet zur Landzunge von Khemi zur goldenen Statue am 20. des Monats. Am Abend wird der bekannte Händler und Meister-Rüstungsschmied NEXOTHEP einige Sklaven zur Versteigerung feil bieten. Kommet, staunet und kaufet exotische und gesunde Sklaven.“

    Diese Pergamente schrieb er einige Male ab und hängte sie überall in Khemi auf.
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  7. #17

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    Ein heftiger Sandsturm tobte in dieser Nacht über den Inselhafen Akhet. Es schien, als seien die Götter erzürnt über das Treiben der Menschen. Doch nach nur wenigen Minuten flauten die Winde ab und es war still in Khemi.

    Die goldene Statue, die in Kürze Schauplatz der Versteigerung unfreier Menschen werden sollte, erstrahlte in beinahe ungewohntem Glanz, nachdem der aufgewirbelte Sand sie fein abgeschmirgelt hatte.

    Nur an der Rückseite, in Richtung der Häuser, war ein großer Kratzer zu sehen. Und nur wer sich die Mühe machte genauer hinzuschauen, konnte erkennen, dass es sich um Schriftzeichen handelte. Eine kurze Botschaft. Klare Worte.

    "Seid bereit."
    Coryan (DT) - Stinja (Barb) - Mishal (Sin) - Roneca (BS) - Vihani (HoX) - Jainh (ToS) -
    Kimarys (Guardian) - Demracon (PoM) - Zhandiya (Demo) - Rova (Ranger) - Josephyn (DT) -
    Surioara (Nec) - Alizani (Conq) - Kivonah (Sin) - Victess (Demo) - Subil (BS) - etc.

  8. #18

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    *liest sich den Wisch durch, flucht leise und sendet eine Nachricht an die "Grauen"*

    "Beobachten, nicht eingreifen, Käufernamen heraus finden"

  9. #19

    Thumbs up

    Die Gilde Phalanx dankt für die hervorragenden Rohstoffe.

  10. #20

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    Es war Mittagszeit in Khemi, der Haendler war allein im Handelsposten. Die anderen vier Händler waren gemeinsam zur Mittagspause gegangen, weil nicht viel los war und der Ansturm erst für den späten Nachmittag erwartet wurde. Die vier hatten also ihren Spaß ohne den Haendler, aber nicht nur deshalb war er bedrückt: Seine khitanische Sklavin war nicht mehr da, sie hatte ihm viel Freude bereitet, obwohl sie einfach nur „da“ gewesen war, als sie hier im Handelsposten gestanden und auf ihn gewartet hatte. Jetzt war sie nicht mehr da, und auch der goldene Ring, den er von einer freundlichen Frau geschenkt bekam, konnte seine Laune nicht wirklich verbessern. Er dachte immer wieder an „Sie“, die khitanische Sklaven. Obwohl sie nie viel gesprochen hatte fehlte sie ihm trotzdem. War es, weil auch er sich wie ein Gefangener fühlte, der gern seine Ketten gesprengt hätte?
    „Ach, so für ein Blödsinn“ murmelte er vor sich her, als er ein paar Flaschen Dornfrosttrunk aus dem Regal holte „als ob mich jemand gefangen halten würde.“ Er drehte sich zum Tresen, um die Flaschen als Verkaufsangebot zu postieren, als er fürchterlich erschrak: Wie aus dem Nichts stand Nexothep auf der anderen Seite des Tresens und starrte ihn mit gebrochenen Augen an!

    Vor Schreck ließ er einige der Phiolen fallen, das Glas zersplitterte und die edle Flüssigkeit verteilte sich hinter dem Tresen auf dem Fußboden. Normalerweise hätte der Haendler die Folgen sofort beseitigt, aber er wollte erst die Schimpf-Tirade von Nexothep abwarten, der sich sogleich über den Verlust des teuren Saftes aufregen würde… doch nichts geschah!

    Der Haendler schaute Nexothep entsetzt an, dieser schaute teilnahmslos zurück, ja fast durch den Haendler hindurch. Der Haendler machte demonstrativ einen großen Schritt nach links und trat aus dem Blickwinkel von Nexothep, doch Nexotheps Blick folgte ihm nicht.Beim Haendler ließ das Entsetzen nach und mit etwas Verwunderung sprach er Nexothep an „Meister Nexothep, ist alles in Ordnung?“

    Nexothep reagierte nicht, aber doch kam ein wenig Schwung in die Sache. Einer der vier Händler kam aus der Mittagspause wieder und schwang sich sogleich über den Tresen um seinen angestammten Posten neben dem Haendler einzunehmen. Doch er glitt auf dem rutschigen Fußboden aus und fiel auf die Glasscherben. Ein kreischender Schrei gepaart mit einem dumpfen Aufprall BONK! signalisierte dem Haendler, dass der Mann den Boden mit seinem Hinterkopf geküsst hatte.

    Der Haendler beugte sich sofort zu seinem Kollegen hinunter, der noch ein kurzes Stöhnen von sich gab und dann das Bewusstsein verlor. Puls und Atmung waren noch in Ordnung, also schob der Haendler seinen Kollegen mit einem Ruck unter das lange lila Tuch, das den Tresen bedeckte. Der Torso des Mannes verschwand komplett unter dem langen Tuch und der Haendler kam wieder hoch.

    „Was suchst Du da unten, du Taugenichts?“ zischte Nexothep ihn an, der anscheinend seine Fassung wiedergewonnen hatte.
    „Äh.. ich… hab einige dieser Dorntrunkflaschen geholt um sie hier auf dem Tresen als Eyecatcher zu positionieren.“
    „Als WAS?“ fragte Nexothep
    „Das ist aquilonisch für ‚Hingucker‘, Meister. Passt auf: Ich wollte sie als Teaser hinlegen weil die Goodies ausgegangen sind. Die Tränke gehören ja nicht gerade zur Low-Budget Sektion, daher müssen für die B2C ein paar Anreize geschaffen werden. Ich wollte ein paar Flaschen on top geben, wenn jemand einen 10er Stack mit Cash and Carry kauft .“
    Nexothep war verwundert und angewidert zugleich „Was redest Du für einen Unsinn?“
    „Ich war auf dem Lehrgang ‚Virales Marketing‘, rein zufällig übrigens… wurde da so.. reingedrängt könnte man sagen. Da hab ich einiges gelernt und will das gleich ausprobieren. Ich denke auch über ein Leasing-Modell für Rüstungen nach?“
    „Über was? Ach egal, erspar mir Dein Geschwafel. Ich kriege Kopfschmerzen davon… aber etwas anderes bereitet mir sogar Kopfzerbrechen.“ Er seufzte laut auf.
    Der Haendler legte die paar heilen Phiolen auf den Tresen und setzte seine mitleidige Miene auf „Was bedrückt Euch, Meister?“
    Nexothep sank in die Knie und ließ den Kopf auf den Tresen sinken „Die Hyborianische Freiheitsfront hat die Sklaven befreit und die Priesterschaft von Khemi macht mich verantwortlich für den Überfall auf den Tempelschatz.“ Er stieß seinen Kopf mehrfach gegen den Tisch und schluchzte. Dann legte er seine Arme um seinen Kopf, als ob er sich vergraben mochte.

    Ein zweiter Händler kam aus der Mittagspause zurück. Ehe der Haendler etwas sagen konnte schwang er sich bereits über den Tresen und rutschte ebenfalls auf dem nassen Boden und dem Blut aus . Es folgte ein kurzer Schrei, ein dumpfer Schlag BONK! und mit einem Stöhnen verstummte auch er.
    Der Haendler verzog sein Gesicht, tauchte kurz ab und schob auch diesen Körper unter den Tresen und bedeckte alles wieder mit dem Tuch. Dann kam er wieder hoch, als auch gerade Nexothep sich von seinem Selbstmitleid erholte.

    „Hast Du was gesagt?“ fragte Nexothep den Haendler.
    „Ich… hab nur kurz aufgeschrien wegen soviel Ungerechtigkeit, die Euch widerfahren ist. Meister. Wie meint Ihr das, dass der Tempelschatz gestohlen wurde?“
    „Diese Freiheitskämpfer haben wohl zeitgleich den Tempel hier auf Akhet überfallen und Schätze gestohlen, während sie mich mit einem Dutzend Bewaffneter in Schach gehalten hat. Ich konnte also gar nicht helfen. Und die drei Sklaven haben sie auch befreit und fortgejagt. Sie haben sie mir gestohlen! Das ist ein Verlust von 10 Goldmünzen!“ schimpfte er.
    Entsetzt schaute der Haendler Nexothep an „Gestohlen? Auch… die Lotusblüte?“
    „Ja, auch die Schlampe aus Khitai, falls du das meinst“ entgegnete Nexothep beiläufig und redete sich dann in Rage: „Und dann kommt eine Priesterin aus dem Tempel angerannt mit ein paar Soldaten, natürlich als alles zu spät war, und die HFF längst über alle Dünen war, und beschuldigt mich, das wegen mir keine Soldaten mehr im Tempel gewesen wären, weil die mir ja helfen mussten, was sie ja nicht taten, weil sie zu spät kamen und dabei haben andere Banditen den Tempel überfallen und weil da keine Soldaten mehr da waren soll ich Schuld haben. Ein Dilemma!“
    „Oh ja“ entgegnete der Haendler „wo ist die Lotusblume hin? Hat sie was gesagt?“
    „WAAS?“ echauffierte sich Nexothep „Deine einzige Sorge gilt dieser billigen Hure, die nicht mal ein Goldstück wert war? Um 50 Silber haben sie gefeilscht um sie. Und das ist das einzige, was Dich interessiert? Während ich da drüben um mein Leben fürchten musste, stehst Du hier in Sicherheit in Deinem Handelsposten. Ich hab mir fast in die Hosen gepisst vor Angst. FAST!“
    Reflexartig schaute der Haendler auf das Beinkleid von Nexothep „Da vorn sind schon einige Fleck…“ den Rest verbiss er sich.
    „Das ist WAS-SER, Du Narr. Akhet ist eine IN-SEL, schon vergessen? Und ich war drüben in KHE-MI und wurde mit einem BO-HOT hergebracht. Der Ruderer hat es ein wenig übertrieben und ich habe mich gefühlt wie gebadet. Die Sonne hat schon einiges getrocknet, aber eben nicht alles.“
    Der Haendler hob nur eine Augenbraue und dachte sich seinen Teil. Ein abschätzender Blick von Nexothep ging über die Kleidung des Haendlers, dann durch den Handelsposten „Gib mir Deine Kleidung!“ forderte er ihn auf und setzte sofort nach „Es ist gerade niemand hier im Handelsposten, deine Kleidung ist die selbe Setjünger-Robe wie meine und wir haben die selbe Größe. LOS, HER DAMIT!“
    Für den Bruchteil eines Herzschlags wollte der Haendler protestieren, aber er konnte sich ebenso schnell die Folgen ausmalen, wenn er sich weigern würde und so tat er wie ihm geheißen wurde. Binnen kürzester Zeit standen sie sich in Unterwäsche gegenüber und zogen die Roben des anderen über. Nexothep sagte „Gib mir meinen Geldbeutel aus der rechten Tasche wieder.“ Während er ihn bekam stöberte er in den Taschen der Robe seines Bruders und förderte einen goldenen Ring zu tage „Was ist das? Wo hast du den her?“ Er hielt ihn hoch und betrachtete ihn.
    Der Haendler rief erschreckt „Das ist MEINER, gib her.“ Und er versuchte danach zu greifen.

    Bevor er soweit kam, traf ihn ein Blitz aus heiterem Himmel, oder eher aus der Decke des Handelspostens. Schmerz durchzuckte seinen Körper und er wusste sofort, das Nexothep einen Schock-Zauber gewirkt hatte, der binnen eines Lidschlags seine Wirkung zeigte.
    „FINGER WEG, Du Narr!“ fauchte Nexothep ihn an. „SCHNELL! Erzähl wo du den her hast, oder…“ ein scharfer Blick untermauerte seine Drohung und der Haendler fing an schnell zu erzählen, während er sich einige schmerzende Stellen rieb:
    „Ichwarheutemorgenimtempelobenundhabedem…“
    „Nicht SO schnell“ mahnte Nexothep.
    „…. Und habe dem Hohepriester einige Phiolen Dornfrost-Trank gebracht war bestellt und bezahlt hab ich also geliefert und war auf dem Weg durch die Gänge da waren viele Türen und eine war halboffen als ich vorbei kam da hörte ich den Namen Nexothep und bin stehengeblieben…“
    „NOCH langsamer!“
    „Ich habe also gelauscht, aber ich habe nichts hören können worum es ging, da näherten sich auch schon Schritte. Wachen liefen den Gang entgang und brüllten etwas von den Freiheitskämpfern und Sklavenversteigerung. Ich bin dann durch die nächstbeste Tür um nicht aufzufallen und platzte direkt in diesen Unterricht, in dem ein Aquilonier den stygischen Händlern etwas über die Mentalität der Barbaren beibrachte. Alle waren sie da, Khin-Betala die Pferdehändlerin, der Wirt aus dem Purpurnen Karpfen und sogar der Zwiebelhändler, der immer über seine Schuhe und seine Tochter schimpft. Ich habe mich also einfach dazu gesetzt und dabei einige interessante Dinge erfahren, wie man seine Waren anpreisen sollte, zum Beispiel…“
    „Egal. Erzähl weiter von den Wachen. Oder den Priestern. Irgendwas relevantes.“ Fauchte Nexothep ihn an
    „Also kurze Zeit später war der Lehrgang schon vorbei und als ich als erster aus dem Raum raus bin, da hab ich eine Frau umgerannt, die wohl gerade den Flur runtergelaufen kam. Sie ließ ihr Hab und Gut fallen und ich half ihr beim einräumen. Es waren schöne Schmuckstücke in diesem Sack, vergleichbar mit Eurer Qualität, Meister. Sie hatte es dann sehr eilig, drückte mir aus Dankbarkeit für die Hilfe noch einen Kuss auf die Stirn und als sie schon losgegangen, eher gelaufen war, fand ich noch diesen Ring an der Wand liegen. Ich rief Ihr nach, dass sie noch etwas liegen gelassen hatte, aber sie rief zurück ‚Behalt ihn als Erinnerung an diesen schicksalhaften Tag, mein Lieber.‘ Ich fragte noch nach ihrem Namen und sie rief ‚Nenn mich Roneca‘ und dann war sie schon aus dem Tor verschwunden. Ach ja…“ der Haendler schaute sehnsüchtig in die Ferne und seufzte. „Wenn schon die Lotusblüte nicht mehr da ist, vielleicht ist dann ja Roneca mein Schicksal?!“

    Nexotheps Ärger wich langsam und sein Gesicht wurde leicht blass als er den Ring betrachte . Dann murmelte er fasziniert etwas von "Verschlingerring der Hölle… episch…“ und fing sich aber wieder rasch: „Wenn das alles wahr ist, was Du da sagst, dann … weißt Du was das hier für ein Ring ist?“
    Der Haendler verschränkte die Arme und sagte selbstbewusst „JA! Es ist MEIN Ring, den ich mir durch meine Hilfsbereitschaft verdient habe. Ich nenne ihn ‚das Band zu Roneca‘ weil es uns beide verbindet.“ Der Haendler vermied es jedoch instinktiv, nach dem Ring zu greifen.

    Nexothep nahm den Ring runter und ließ ihn in der Tasche der Robe verschwinden, schaute sich dabei ertappt um. Dann zischte er den Haendler an: „Hör zu, du Narr. Dieser Ring ist besser als alle Ringe, die ich je herstellen könnte. Und wertvoller als alle Waren, die dort hinter Dir im Regal lagern! Er stammt ursprünglich aus den Bergen von Karutonia und war zuletzt im Besitz der Priesterschaft von Khemi. Deine große Liebe Roneca ist eine von den Tempeldiebin, die zur Hyborianischen Freihheitsfront gehört. Auf ihrer Flucht hättest Du sie fast gestellt und damit Ruhm und Ehre erlangen können. Aber Du hast Ihr stattdessen noch geholfen das Diebesgut wieder schön säuberlich einzusammeln, was sie vorher aus der Schatzkammer des Tempels gestohlen hat. Ich bin sicher, dass man Dich zu Unterstützern der HFF zählen könnte, wenn das bekannt werden sollte. Wenn Du dann auch noch einen gestohlenen Ring bei Dir tragen solltest, der auffällig ist wie ein bunter Hund, dann wirst Du erst gehängt, dann verbrannt, geköpft und gevierteilt… in irgendeiner Reihenfolge. Ich werde den Ring für Dich verwahren, vielleicht als Ersatz für meinen erlittenen Schaden.“ Süffisant fügte er hinzu „Oder möchtest Du den Ring wieder haben?“

    Dem Haendler war urplötzlich ganz heiß geworden und er lockerte seinen Kragen. „Nein, nein. Behalt ihn ruhig. Ich kannte Roneca ja kaum…“
    „Nur FLÜCHTIG, was?“ lachte Nexothep, verließ den Handelsposten und grüßte den nächsten Händlder, der sich gerade über den Tresen schwang.
    BONK!
    Ich ignoriere die Beiträge von Zatochi und gehe daher nicht auf sie ein!

    "Ich besteh ja zu 90% aus Ellenbogen und 10% Herz... Und Gehirn natürlich... nochmal 30, 40%. Durchsetzen - mit Charme und Köpfchen!"
    [Stromberg]


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