An einem Morgen wie jeder andere näherte sich der Haendler aus Khemi dem Handelsposten. Auf den Stufen sah er eine kleine Schar Kinder spielen und herumalbern. „Verdammte Aasgeier.“ dachte er bei sich „Euch werd ich zeigen was Zucht und Ordnung in Stygien bedeutet. Notfalls sollen sich die Schlangen an ihnen gütlich tun.“ Er mochte keine Kinder, denn sie verfügen nie über so viel Geld um sich ernsthaft geschäftlich betätigen zu können.
Er setzte sein wütendes Gesicht auf und wollte gerade lospoltern, als er eine liebreizende weibliche Stimme aus dem Handelsposten vernahm: „Kinder, kommt bitte her. Wir wollen doch einen guten Eindruck hinterlassen“ und die Kinder versammelten sich rasch im Handelsposten.
Nun betrat auch der Haendler seinen Arbeitsplatz und wieder hörte er die liebreizende Stimme sagen „So Kinder, das hier ist das Auktionshau….“
„
HAN-DELS-POS-TEN!“ unterbricht der Haendler mit scharfer Stimme hinter ihr. „Hier finden KEINE Auktionen statt also ist das hier ist KEIN Auktio…“
Als sich die Lehrerin zum Haendler umdrehte schien die Zeit langsamer zu laufen und Harfenklänge die Luft zu erfüllen. Ihr langes wallendes Haar glänzte in der Sonne wie Perlmutt und ihre grazile Bewegung mit dem halb geöffneten Mund schienen einen Lähmungszauber auf den Haendler zu wirken. Wie angewurzelt stand er da, gefesselt von ihrer Schönheit, unfähig weiter zu reden. Seine Augen klebten wie hypnotisiert auf ihrer eng anliegenden Kleidung, die ihre weiblichen Rundungen perfekt zur Geltung brachten.
„Ich bitte um Verzeihung“ kicherte sie mit großem Augenaufschlag „ich bin nicht so bewandert in diesen Dingen. Meine Vorzüge liegen auf anderen Gebieten“ hauchte sie weiter.
Der Haendler schluckte einmal hart und rang nach Fassung „Äh ja… ist entschuldigt…“ In Gedanken hatte er sie schon halb ausgezogen. „Kann ich Euch weiterhelfen?“
„Vielleicht, ich heiße Nefretete und bin mit meinen Schülern aus der vierten Schlangen-Klasse hier. Heute steht ein Tagesausflug auf die Insel Akhet auf dem Stundenplan. Die Kinder sollen ja mal all diese bleichen Nordländer und stinkenden Barbaren sehen und etwas vom Handel mitbekommen. Sowas kennen die ja gar nicht in Khemi drüben“
„Ganz recht“ räusperte sich der Haendler und überlegte, ob er auf freundlicher Frauenversteher oder auch kantiger Krieger machen sollte. Er entschied sich impulsiv für die erste Idee.
„Oh ja“ seufzt der Händler „nur zur Genüge. Die meisten von ihnen benehmen sich so wie man es von ihnen erwartet: plump, bedrohlich und meistens nicht mal in der Lage sich vernünftig zu artikulieren.“
Im selben Moment galoppierte ein bleicher Mann auf seinem Tiger an den beiden vorbei in den Handelsposten und blieb am Tresen stehen. Die Kinder blieben staunend in gebührendem Abstand davon stehen.
„Da habt Ihr sicher ein Paradebeispiel. Kommt mit, das wird noch unterhaltsam werden…“
Der Haendler schwang sich auf die Seite hinter den Tresen und stellte sich
zu den beiden anderen Händlern. Dann wand er sich dem offensichtlichen Barbaren auf dem Tiger zu „Heda, absteigen, bitte. Tiere haben hier drin nur was zu suchen, wenn sie gehandelt werden. So wie der Polarbär dort drüben im Käfig, den ich für 28 Goldmünzen anbiete.“
Die Antwort kam prompt in Form von unverständlichen Lauten „Mowl alda. FU“
Der Haendler sah den Tiger an und sprach „Puh, wer von Euch beiden stinkt hier mehr? Das Ross oder der Reiter?“
„nerf nich wixxa sons gibs…“
Der Haendler unterbrach den Barbaren „Verzeihung, aber ich habe mit dem TIGER geredet, er macht auf mich einen klügeren Eindruck.“ Dann rief er eine Wache, redete kurz mit ihr und der Barbar wurde unter Flüchen aus dem Handelsposten geleitet.
Nefretete war sichtlich beeindruckt. „Grauenvolles Benehmen. Müsst Ihr öfter Kunden aus dem Handelsposten werfen lassen?“
„Kunden?? Ich bin sicher, dass der Tiger nicht mal Geld dabei hatte.“ Erwiderte der Haendler und beide lachten.
Nur die Kinder schauten einander an als ob sie nichts verstanden hätten und die Lehrerin ergriff das Wort „So Kinder, das hier ist also der… HANDELSPOSTEN“ betonte sie „von Khemi und das ist…“ sie deute auf den Haendler.
„Ich bin der Haendler von Khemi“ ergänzte er und ich bin fast jeden Tag hier und kaufe und verkaufe Sachen.“
Ein kleines Mädchen mit schielendem Blick und einer Narbe auf der Wange fragte in gelangweiltem Tonfall „Was kaufst Du so…Krötenbeine, Katzenpups und Fledermauskaka?“ während die anderen Kinder laut auflachten.
In seinem Kopf hallte das flapsige „DU so…“ noch nach. Streng schaute der Haendler sie an und dachte darüber nach welche Strafe man diesem ungezogenen Gör für diese geringe Wertschätzung seiner Person auferlegen könnte. Er bewahrte aber seine Haltung und sprach etwas lauter um das Lachen der Kinder zu übertönen: „Ich kaufe alle Sorten von Handwerks-Materialien auf, die man dann zu Rüstungen und Waffen weiterverarbeiten kann, also von Adamant bis Zinn, aber auch scheinbar wertloses wie Rotweidenrinde und Wolfsfleisch.“
Nefretete zog eine Augenbraue hoch „Wolfsfleisch? Das ist doch das Zeug, was letztens im Styx schwamm und die Mündung fast verstopft hat? Meine Mutter konnte zwei Tage nicht fischen weil die Brühe so bestialisch gestunken hat“ empörte sie sich.
Der Haendler fühlte sich ertappt und wurde ein wenig rot „Ja,das war wirklich eine Schweinerei…“ lachte er bitter auf aber überspielte die Situation schnell „Aber selbst sowas kaufe ich auf, immer zum halben Preis des aktuellen Werts.“
Ein anderes Kind zog an seiner Setjünger-Robe „Hä, wie meint Ihr das jetzt? Der Preis ist doch der Wert, oder?“
Etwas hilflos schaute der Haendler die Lehrerin an, die aber ebenso wissbegierig dreinschaute wie ihre Schüler, also tat der Haendler alles um sie mit seinem Wissen zu beeindrucken.
„Gut, Regel Nummer 1 für Haendler, Händler und alle die es werden wollen:“ Er erhob seinen Zeigefinger und wartete bis er alle Aufmerksamkei gesammelt hatte: „
Ihr müsst unterscheiden zwischen dem PREIS und dem WERT.“
Er griff in ein Regalfach hinter sich, an dem ein Namensschild "STOUPA (HK)" stand, und holte daraus einen kleinen braunen Beutel hervor und hielt ihn hoch. „Seht, das hier ist ein Sack [Harmala], den gerade jemand verkaufen möchte.“
„Darfst Du das einfach so rausnehmen?“ fragte das schielende Mädchen provokant.
Trotzig antwortete der Haendler „Ja, DU! ICH darf das. Ich bin der Haendler und es ist sogar mein Beruf es zu dürfen. SO!“ Er setzte einen Schnaufer hinterher. „Dieses Harmala möchte jemand zum PREIS von 2 Silberstücken verkaufen. Ob das Harmala diesen PREIS WERT ist, muss man herausfinden. Das steht alles in diesen Listen, die Euch von den Händlern gezeigt oder vorgelesen werden.“ Er nahm eine Liste und legte sie auf den Tresen vor den Kindern hin, so dass sie jeder lesen konnte:
Liste mit Harmala-Angeboten
Auch Nefretete beugte sich über die Kinder hinweg zu der Liste hinunter als der Haendler fragte „Nun was meint Ihr. Sind 2 Silbermünzen für einen Beutel zu viel, zu wenig oder angemessen?“
Während alle die Listen studierten und am Rechnen waren konnte der Haendler in aller Ruhe seinen Blick genießerisch über die nach vorn gebeugte Nefretete schweifen lassen, die durch ihre Haltung eine gute Sicht auf ihre üppigen Brüste bot.
„Das ist zuviel“ rief ein Junge „es gibt hier sogar 2 Stück für 2S30K“
„Und einen Beutel für 1 Silber“ rief ein Mädchen
„Aber da unten stehen 5 Beutel für 20 Silbermünzen, dann sind ja 2 Silbermünzen viel zu wenig“ sagte ein anderer Junge.
Während die Kinder über ihre Meinungen stritten stellte sich Nefretete wieder gerade hin und lächelte den Haendler an, der gerade noch wie unbeteiligt wegschauen konnte. „Würdet Ihr uns bitte aufklären, werter Haendler?“ hauchte sie ihm zu.
„Natürlich…“ versuchte er seine Erregung zu unterdrücken „Also erstmal kürzen wir Silbermünze als SM ab. Wenn man also für jedes Angebot den Einzelpreis errechnet, dann schwankt der Preis von 1 SM bis sogar fast 5 SM. Am häufigsten fällt jedoch der Preis von 2,50 SM dabei auf, richtig? Dieser PREIS wird in 5 bis 6 Angeboten zugrunde gelegt, von 5 unterschiedlichen Personen. Wäre es immer dieselbe Person die diesen Preis verlangt, dann sollte man sich nicht allein darauf verlassen. So ist das aber ein richtig guter Indikator und 2,50 SM ist der günstigste mittlere Einkaufspreis, zumindest nach den Richtlinien meines Meisters, an die ich mich halte. 2 Silber ist also ein guter Preis für einen möglichen Verkauf: Ein wenig unterhalb des günstigsten Einkaufspreises, aber auch keinesfalls ein Ramschpreis.“
„Dann kauf das doch, wenn das so gut ist, kann doch nicht so schwer sein“ sagte das schielende Mädchen mit der Narbe auf der Wange und stemmte die Hände in die Hüften.
„NEIN, da werde ich nicht! Nach den Richtlinien meines Meisters kaufe ich nur Ressourcen bis zur Hälfte des günstigsten Einzelpreises. Wenn der Verkäufer es mir anbieten würde, dann biete ich ihm 1,25 Silber dafür, genau die Hälfte des günstigsten Einkaufspreises!“
„Das ist doch viel zu wenig, das ist Abzocke“ empörte sich das schielende Mädchen.
Der Haendler hatte Mühe seine Hand in Zaum zu halten und sagte zu ihr mit unterdrückter Aggression „Ich glaube, ich weiß woher Du Deine Narbe hast…“ und das Mädchen zuckte zurück.
Nefretete zog das erschrockene Mädchen schützend zurück „Im Ernst: Ist der PREIS nicht viel zu wenig angesichts des WERTS?“
Der Haendler seufzte und hielt den Beutel hoch „Genau das denken viele und beschimpfen mich deshalb als Betrüger. Ohne Euch zu nahe treten zu wollen, edle Nefretete, aber wie auch Ihr gerade, so übersehen die Leute meist das offensichtliche: Harmala wird kaum gekauft!“
Das kleine Mädchen schaute ihn ängstlich an und wollte gerade etwas sagen als der Haendler ihr die Antwort Frage vorweg nahm „Woher ich das weiß?
Beachtet die Laufzeit der Angebote! Jedes Angebot läuft für höchstens 7 Tage und selbst das billigste Angebot läuft bereits seit 4 Tagen! 4 Tage in denen niemand auch nur 1,1 Silber für ein Harmala ausgeben mag, weil das Harmala den PREIS offenbar nicht WERT ist! Aber ich zahle trotzdem 1,25 Silber dafür, ob für einen Beutel oder für Eintausend!“
Fast beiläufig legte er den Beutel Harmala in ein Fach mit der Aufschrift „NEXOTHEP (AD)“ während er weitersprach „Aber es gibt da draußen Neider, Ahnungslose und Narren, die der Meinung sind, ich müsste auch 20, 50 oder sogar 80 Beutel davon zu 2,5 Silber aufkaufen obwohl das Zeug nicht mal die Hälfte WERT ist… Kann mir einer von Euch erklären was in den Köpfen dieser Narren vorgeht wenn sie solchen Unfug behaupten?“
Das schielende Mädchen mit der Narbe wollte den Haendler auf seinen Fehler mit den vertauschten Fächern hinweisen und deutete mit ausgestrecktem Arm abwechselnd auf das Fach von Stoupa(HK) und Nexothep (AD), was der Haendler als Hand-Meldung deutete und sie deshalb anraunzte „Oh Ja, da bin ich sicher dass DU das kannst… Brüder im Geiste, was?“
Gerade in Rage schnaubte der Haendler weiter: „Außerdem sollte man dabei mal bedenken:
Preise ändern sich täglich! Dass der Preis für die anderen Angebote morgen vielleicht von den Verkäufern gesenkt wird, um das Zeug loszuwerden, daran denken diese Ahnungslosen nicht. Dann ist in 3 bis 4 Tagen der günstigste Einkaufspreis vielleicht auf 1 Silber gesunken und ich habe das Zeug beutelweise gekauft obwohl man da kaum etwas mit anfangen kann. Ich bin HAENDLER und nicht die WOHLFAHRT!.“ Schrie er schon fast.
Nefretete rettete die Situation in dem sie die Liste zusammenrollte und mit ruhiger Stimme weitersprach „Gut, nun kennen wir Eure Seite als Käufer von Materialien. Verkauft Ihr diese dann auch wieder?“
Der Haendler fixierte immer noch mit bösem Blick das schielende Mädchen mit der Narbe, als ob er von ihr eine weitere Provokation erwartete
„Verkaufen tu ich bestenfalls Sklavenkinder und unartige Mädchen….Äääh, Nein, ich gebe alle Ressourcen an meinen Meister weiter. Er ist Meister-Alchemist und ein Meister der Rüstungsschmiedekunst. Er stellt daraus Edelressourcen wie Glänzseide oder Zircit her, aus denen er dann Rüstungen schmiedet, die ich wiederum verkaufe. Hier ist ein besonders edles Stück: eine Vollplatten-Rüstung mit dem glorreichen Namen ‚Bruststück des Siegers‘ für 7 Goldmünzen!“ Aus seinem eigenen Fach holte er eine glänzend polierte Rüstung hervor und liess die Kinder einen Blick darauf werfen.“
„Ist… ist sie das auch WERT, diesen.. PREIS?“ fragte das Mädchen mit der Narbe sichtlich eingeschüchtert.
Der Haendler kam bedrohlich langsam wieder dichter an den Tresen auf das Mädchen zu „Scheißt der Bär in den Wald?
ABER IMMER! Natürlich ist sie das!
Beim Haendler ist ALLES seinen Preis wert und dabei noch preiswert!“ raunzte er weiter.
Nefretete kicherte erst verlegen, beruhigte aber dann wieder einmal die Situation „Bitte mäßigt Euch gegenüber dem Kind. Wie ist Euer Ablauf, wenn Ihr so eine Rüstung verkaufen wollt? Wie kommt Ihr auf den Preis ?“
„Nun erstmal greife ich auf eine langjährige Erfahrung als Händler zurück und habe von den meisten Rüstungen die Preise im Kopf. Außerdem führe ich Verkaufslisten und notiere jeden Verkauf für meinen Meister, so dass ich schon eine gute Vorstellung habe, was man dafür verlangen kann. Desweiteren sollte man bedacht sein, mehr Geld zu verlangen als die Summe der einzelnen Handwerks-Ressourcen ausmacht. Diese Rüstung hier verkaufe ich seit langem für 7 Goldmünzen.“
„Und wenn jetzt ein anderer Händler seinen Preis runtersetzt und Euch unterbietet, dann tut Ihr es im gleich und unterbietet ihn wiederrum? Dort drüben liegt nämlich die selbe Rüstung.“
„Es ist die GLEICHE Rüstung, nicht die selbe“ korrigierte der Haendler, besann sich sich dann aber wieder „Es ist aber der selbe Rüstungsstyp, den der bekannte Schmied Rendon herstellt. Aber zu Eurer Frage: Nein, dieses Unterbieten tue ich nicht! Wer sowas tut ist ein Narr, denn damit kann er zwar VERKAUFEN, aber nicht VERDIENEN. Langfristig schädigt er sich selbst mit solchen Handlungen.
Wenn ich sehe, dass jemand mein Angebot unterbietet, dann setze ich meinen Preis auf den exakt SELBEN Preis herunter, den auch er verlangt. Das tue ich in der Hoffnung, dass er mit genug Intelligenz gesegnet wurde um zu erkennen, dass ich keinen Preiskrieg mit ihm ausfechten will, bei dem nachher die falsche Seite gewinnt: der Käufer! Die meisten Schmiede, so wie Rendon, sind aber klug genug und haben das erkannt und handeln ebenso: Sie wissen was das Teil WERT ist und daher unterbieten sie sich nicht gegenseitig, sondern ziehen bestenfalls mit dem Preis gleich. Schließlich soll der
Käufer für sich entscheiden wo er kauft, nicht der
Preis!“
„Wenn jemand anders also nur 6 Gold dafür verlangt, dann setzt Ihr den Preis…“
„Auch auf 6 Goldmünzen, niemals darunter. Es sei denn….“ ärgerte sich der Händler
Nefretete warf ihm einen fragenden Blick zu und der Händler brummelte miesmutig weiter „Es gibt da einen, den keiner mag, der unterbietet jedes Angebot auf Teufel komm raus. Ich hab schon mehrfach versucht mit ihm zu reden, aber er reagiert auf keine Gesprächsversuche. Eine Zeitlang hab ich meine Preise auch nur seinen angeglichen, aber man wurde sofort wieder von dem Narren unterboten. Teilweise verkauft man dann Rüstungssteile unter dem Wert der Handwerks-Ressourcen. Da verkauft man schon mal ein Paar 'Armschienen der Pein' für nur 40 SM statt der üblichen 90 - 100 SM.“
„Wie heißt dieser Preistreiber denn?“
„Nun, wir sprechen seinen Namen zwar nie richtig aus, weil allein der Name schon so dreckig klingt, dass man sich danach den Mund mit Seife auswaschen müsste. Es ist schon fast ein Schimpfwort in Händlerkreisen geworden.“
Seltsamerweise kicherte Nefretete nach dieser Äußerung, worüber sich der Haendler wunderte.
Der Haendler fuhr fort „Jedenfalls, wann immer dieser Hundsfott ein Angebot unterbietet, dann wird auch er von mir unterboten. Ansonsten kaufen die Leute ja nur bei ihm. Das seine Qualitiät dabei miserabel ist, merken die meisten erst im Kampf, wenn das Schild zerbirst und die Hiebe ungeschützt durchkommen. Daher auch der geflügelte Spruch ‚Bei NAsiewissenschon kauft man immer nur EINMAL‘“ Er lachte laut auf und schaute in die Gesichter der Kinder die den Witz offenbar nicht verstanden.
„Weil die Käufer nie wieder kommen… weil die dann tot sind“ erklärte er seinen Witz und hörte dann auf zu lachen „weil die Rüstungen nichts aushalten…. Na ihr werdet es sehen, wenn Ihr mal eine Söldnerhauberke oder so kauft. Und DU, kleine Rotzgöre…“ er deutete auf das vorlaute Mädchen mit der Narbe und ahmte ihr Schielen nach um sie mit ihrem Gebrechen zu veralbern „kauf bitte UNBEDINGT bei dem Preistreiber, ja?“
Nefretete setzte ein Lächeln auf „So, Kinder. Da haben wir wohl einiges gelernt. Hat der Haendler noch einen Ratschlag oder ein Motto, dass er den Kindern auf den Weg geben kann?“
„Ja, das habe ich:
Die kurze Freude über den billigen Preis währt nicht so lange wie die Freude an der guten Qualität. Damit will ich sagen: Kauft nicht dort, wo der Preis am billigsten ist, nur weil Ihr 1 Silbermünze sparen könnt. Vergleicht die Namen der Verkäufer und kauft bei zuverlässigen Leuten wie Chondrak, Rendon oder bei… MIR! Damit sichert Ihr diesen Leuten Ihr Einkommen und ihr weiteres Leben auf Hyboria. Wenn man häufig bei diesen ehrlichen Leuten kauft, dann kann man auch mal mit ihnen über Preise verhandeln, da bin ich sicher.“
Die Kinder bedankten sich beim Haendler und Nefretete schickte sie schon mal nach draußen. Dann wandte sie sich an den Haendler, der plötzlich ganz weiche Knie bekam, als er ihr fast allein gegenüberstand, und sagte zu ihm: „Ein Wort noch zum Umgang mit den Kindern…“
„Ja, es tut mir leid… sie hat mich zur Weißglut getrieben… ich wollte ganz freundlich sein, aber …“ jammerte der Haendler.
Nefretete legte ihren Zeigefinger auf den Mund des Haendlers als Zeichen, dass er schweigen solle „Schhhh…“ beruhigte sie ihn. Ihre Berühung war elektrisierend und lies seinen Puls noch höher gehen.
„Sie ist ein schwieriges Kind, hat keine Freunde in der Klasse weil sie immer vorlaut ist und andere provoziert und nur am meckern ist. Sie mischt sich überall ein, und redet dazwischen auch wenn sie nichts zu sagen hat. Sie glaubt, alles zu verstehen und belehrt andere mit ihrem kindlichen und kindischen Wissen. Ich sage es Euch im Vertrauen: Selbst ICH kann sie nicht leiden, aber als Lehrerin habe ich mich an Regeln zu halten und muss viel erdulden. Es war daher für mich herzerfrischend, wie Ihr der Kleinen ihre Grenzen aufgezeigt habt. Ich danke Euch von Herzen für Eure offenen Worte und diese vulgäre Sprache“ sie kicherte verlegen und fuhr fort „Die Narbe hat sie tatsächlich von den Schlägen anderer, zu Recht, wenn Ihr mich fragt. Leider kann man dieses Balg nicht so einfach ignorieren…“ seufzte sie
„Und was ist mit ihren Augen? Die kann ja nicht mal unfallfrei geradeaus gucken?“
Sie beugte sich ein wenig vor und sprach noch etwas leiser „Ein Geburtsfehler, aber keine Überraschung, wenn Ihr mich fragt. Ihr Vater ist gleichzeitig der Bruder der Mutter. Da sie sonst nichts liebenswürdiges an sich hat, wurde Ihr zumindest ein hübscher Name verpasst.“
„Wie heißt sie denn?“
Sie grinste breit: „Ihr Name klingt zwar toll doch wir sprechen ihn nicht laut aus… “ Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr und der Haendler und Nefretete prusteten vor Lachen los und kamen sich dabei mit den Lippen sehr nah…
Ein Moment der Stille, in denen sich beide in die Augen sahen, dann verabschiedete sie sich schüchtern „Ich werde sicher bald mal wieder hereinschauen. Würdet Ihr Euch darüber freuen?“
Staunend rief er „Scheißt der Bär in den Wald???“
Und wie im Chor riefen beide: „
ABER IMMER!“