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Thread: Der Haendler von Khemi

  1. #21

    Default ein neuer Geschäftszweig


    Nexothep atmete tief durch. Endlich wieder festen Boden unter den Füßen! Als wüstenerprobter Stygier sind ihm Schiffsfahrten nicht geheuer, aber der Handel mit Aquilonien forderte nun mal seinen Tribut. Und in Kürze musste er schon wieder ein Schiff betreten, um in Khopshef die Karawanserei zu besuchen. Er verließ die Anlegestelle und schlenderte durch den Soukh. Hier genoss er das Treiben, hörte seinen Händlerkollegen beim Geschäftemachen zu, lauschte den Flüchen des Zwiebelhändlers und schwatzte mit seiner Freundin Khin-Betala über die yothianische Kriegsstute.
    Vor dem Handelsposten wollte er noch schnell seinem Bruder einen Besuch im Handelsposten abstatten, aber er sah bereits wie der Kahn in Richtung Khopshef abgelegt hatte. Er rief „HALT! Wartet!“, nahm Anlauf und machte einen Riesensatz vom Pier Richtung Schiff. Er sprang bis an die Reeling des Kahns, hielt sich am Geländer fest, während seine Füße ins Wasser tauchten. Mit letzter Kraft zog er sich über die Reeling und ließ sich erschöpft auf das Deck fallen. Ein Dutzend Augenpaare schauten ihn von oben herab an. Nexothep rappelte sich hoch und schnaufte ein „Gerade noch geschafft... Beinahe wärt ihr ohne mich nach Khopshef gefahren.“. Der Kapitän trat an ihn heran und nickte anerkennend „Guter Sprung, aber warum hast Du nicht gewartet bis wir angelegt haben?“

    Nexothep schaute den Kapitän entgeistert an, der auf ein anderes Schiff deutete. „Wir kommen von den Barachan Inseln, aber die dort legen gleich ab nach Khopshef. DAS ist wohl Dein Schiff.“ Die gesamte Mannschaft johlte und gröhlte während Nexothep das Schiff über den Laufsteg verließ. Er begab sich auf das andere Schiff und bezahlte seine Überfahrt nach Khopshef. Gleich danach legte das Schiff ab und er setzte sich zu einigen Kriegern auf eine Bank. Neben ihm saß ein wahrer Hüne von einem Krieger und als sich Nexothep ihn genauer ansah erkannte er an ihm sofort die Vollplattenrüstung „Bruststück des Siegers“, die ER selbst hergestellt hatte. Er deutete auf die Rüstung und sprach den Hünen an „Eine vortreffliche Wahl habt Ihr da getroffen. Hervorragende Schmiedearbeit...“
    „Wohl wahr“ lachte der Hüne „und richtig billig dazu.“
    „Billig?“ erkundigte sich Nexothep „das gute Stück wird sicherlich seine 7-8 Goldmünzen gekostet haben, wenn Ihr sie hier im Handelsposten erworben hat.“
    „HA!“ lachte der Hüne noch lauter „Die hat weder soviel gekostet, noch hab ich sie überhaupt gekauft“
    Nexothep war nun vollends verwirrt „Nicht gekauft, Ihr meint...Ihr habt...“
    „Hey, ich bin kein Dieb! Ich hab sie mir nur GELIEHEN! Für nicht mal zwei Goldmünzen!“
    „Geliehen? Welcher Schwachkopf verleiht solch hervorrage...“ Er stockte kurz und stöhnte dann: „Sagt nichts. Ich kanns mir vorstellen.“
    Blitzartig sprang er auf. Das Schiff hatte bereits abgelegt und auch der Pier war schon zu weit entfernt. Er überlegte kurz, dann sprang er in das Hafenbecken und schwamm kurzentschlossen ans Ufer. Triefnass und ziemlich verärgert ging er auf den Handelsposten zu, als ihm zwei Männer entgegen kamen. Der eine trug unverkennbar eine „Robe der Beschwörung“ und der andere trug eine der „Graunebel-Bruststücke“ die Nexothep viel zu teuer verkaufte. Im Vorbeigehen hörte er noch die Worte „geniale Idee mit dem Verleih“ und deshalb drehte er sich um und sprach die beiden an: „Heda, wer verleiht hier was?“
    Der Mann mit der Robe strahlte über das ganze Gesicht „Einer der Händler aus dem AH verleiht Rüstungen. Man bezahlt effektiv nur ein Viertel des normalen Kaufpreises, tolle Idee....“
    Der andere unterbrach seinen Gefährten „Also man KAUFT die Rüstung schon, zu Anfang jedenfalls. Man trägt sie dann so lange man sie braucht, bis man was besseres erbeutet hat. Und dann bringt man sie einfach zurück und bekommt den Großteil des Geldes zurück. Geh einfach ins AH und frag den Händler...“
    „Was ist das AH?“ fragte Nexothep
    „Äh... das Auktionshaus.“ sagte der Robenträger etwas verwundert.
    „Und was wird in einem Auktionshaus gemacht?“
    „Na gehandelt.“
    „Es ist also ein HAN-DELS-POS-TEN, richtig? Und was sind überhaupt Auktionen?“
    „Äh.. keine Ahnung. Das sagt man so.“
    „Man sollte nie Sachen einfach so sagen. Nur Narren plappern einfach so. Seid Ihr Narren?“ fragte Nexothep mit bedrohlichem Unterton.
    „N..nein. Natürlich nicht. Beruhig Dich ... geh einfach in den.. Handelsposten und frag den Händler nach seinem Verleihgeschäft.“
    „Den Händler oder den Haendler?“
    „Was? Wie? Wo ist der Unterschied?“ fragte der Mann mit der Graunebelrüstung.
    „Ach, vergiss es...“ Nexothep wand sich zum Gehen.
    „Die haben auch trockene Roben im Angebot“ rief ihm der Robenträger noch nach.

    Nexothep betrat den Handelsposten für ihn untypisch durch den linken Eingang und befand sich somit im Rücken seines Bruders. Vor ihm standen zwei Händler, der eine trug eine Bandage um den Kopf, der andere trug seinen Arm in einer Armschlinge. Ihnen gegenüber stand der völlig durchnässte Nexothep. Sie schauten sich gegenseitig an und wie aus einem Mund fragten alle drei „Was ist Euch widerfahren?“
    Ein Herzschlag des Schweigens, in denen alle drei verwundert über die Situation nachdachten.
    Und wieder sagten alle drei das selbe „Fragt besser nicht...“
    Nexothep durchbrach als erstes die seltsame Konstellation und schwang sich über den Tresen, woraufhin die beiden Händler erschrocken den Atem anhielten. Dann linste er durch die Regale in der Mitte und beobachtete seinen Bruder, der gerade im Verkaufsgespräch mit einer Frau war.
    „Keine Sorge, werte Dame. Die Rüstungen meines Meisters sind magiebehandelt und daher UNZERSTÖRBAR. Sie sind leicht von Dreck und Blut zu reinigen und die normalen Gebrauchsspuren, die entstehen wenn die Rüstung ihren Dienst verrichtet in dem sie Euer Leben schützt, sind damit voll abgedeckt.“
    „Das klingt zu gut um wahr zu sein. Aber genau diese „Steinherz-Armschienen“ kann ich auf dem Weg nach Khitai gebrauchen. Wenn ich dann aus der Jadezitadelle etwas besseres erbeute...“
    „Dann wendet Euch an den nächstgelegenen Handelsposten und gebt die Steinherz-Armschienen dort mit einer Nachricht an mich wieder ab. Sagt, dass sie für den Haendler in Khemi, oder für Meister Nexothep in Khemi, sind und Ihr werdet 3 Goldmünzen von den 4 gezahlten zurückbekommen. Wo auch immer Ihr hinkommt, Euer guter Name und der meines Meisters werden schon dort sein.“
    „Aber ist es nicht so, dass man diese Rüstungen, wenn man sie einmal angelegt hat nicht wieder abgeben kann?“
    „Gute Frau“ entgegnete der Haendler entrüstet „Ich möchte Euch nicht zu nahe treten, aber so denken doch nur Narren oder Betrüger. Natürlich benötigt man schon Richtig Phantasie, um das abzuwickeln, aber diejenigen sind dann auch weder Narren noch Betrüger. Und Ihr sicher auch nicht.“
    „Natürlich nicht, ich wollte ja nur noch mal nachfragen, weil ein solches Angebot ja noch nie gemacht wurde. Wie soll diese Nachricht denn aussehen?“
    „Nun, da ich einen Beweis dafür möchte, dass Euer Leib und Leben auch weiterhin geschützt werden, wenn Ihr nicht die Rüstungen von Meister Nexothep tragt, gebt mir einfach die genaue Bezeichnung der neuen Rüstung an, aber: Achtet auf die Farben im der Nachricht.“
    „Auf die Farben?“ fragte die Frau verwundert
    HIER habt Ihr Beispiel. So wäre es PERFEKT! Wenn die Farben fehlen, dann kann ich es nicht überprüfen und Ihr könntet immer wieder die Armschienen kaufen. Ach ja, und Ihr als Kriegerin: bitte kauft keine Stoffrüstungen und versucht diese dann zurück zu geben. Das machen auch nur Betrüger.“
    „Verstehe.“
    „Ich handele ehrlich, Ihr handelt ehrlich und mein Meister... Nun ja, der wird reich durch unsere Ehrlichkeit.“ Er lachte verlegen auf.
    „Ich bin überzeugt. Gebt mir die Armschienen, hier habt Ihr die 4 Goldmünzen dafür. Euer Wort auf meines! Mein Name ist Lexxy.“
    „Gute Wege Lexxy, Euer Name und der Preis sind notiert. Möge Set über Euch wachen – oder RICHTEN!“

    Lexxy verließ den handelsposten und der Haendler notierte Namen, Preis und Rüstung in seine lange Liste. Nexothep trat von hinten an ihn heran. Der Haendler nahm die Bewegung zur Kenntnis, ließ sich jedoch nicht verunsichern und sagte entnervt, während er weiter schrieb „Geht bitte auf die andere Seite vom Tresen. Hier stehen nur die Händler.“
    „Ja, und die MEISTER der Händler...“ entgegnete Nexothep scharf.
    Vor Schreck ließ der Haendler die Feder fallen und entschuldigte sich untertänigst. Nexothep unterbrach sein Gejammer „Unglaubwürdig... viel zu dick aufgetragen. Aber egal.“
    Dann berappelte sich der Haendler, er fasste Nexotheps klitschnasse Setjünger-Robe an und flüsterte mit einem fetten Grinsen zu Nexothep „Waren wieder Sklavenbefreier in der Stadt oder hatte der Ruderer einen Anfall?“
    Gerade hätte Nexothep einen Anfall bekommen, als ein Reiter in den Handelsposten kam und sogleich mit einem Händler schwatzte. Er riss sich zusammen und fragte „Was ist das mit diesem Verleihgeschäft. Was soll das?“
    „Virales Marketing! Hab ich Dir doch erzählt... Das was ich gelernt habe um Kunden zu binden. Dein Name wird bis nach Cimmerien kommen als der einzige Händler, der Rüstungen verleiht statt zu verkaufen! Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, es dient der Corporate Identity, der Identifikation mit Deinem Namen: NEXOTHEP der Meister-Rüstungschmied und Rüstungs-VERLEIHER.“
    „Ja, aber ich verdiene weniger dadurch.“
    „Auf den ersten Blick schon, aber überleg doch mal, wie viel Leute überhaupt auf mein Geschrei hören oder die Anschläge überhaupt lesen. Ich verkünde das hier täglich mehrmals, aber die allermeisten werden weiterhin blind kaufen weil sie der Sache nicht trauen oder ihnen einfach die Vorstellungskraft für ein Leihgeschäft fehlt – oder weil sie ihre Augen und Ohren verschlossen halten. Und ich bin nun schon wirklich aktiv im Vergleich mit den Schnarchnasen hier neben mir. Diejenigen aber, die das ganze verstehen und annehmen, werden wiederkommen und kaufen. Sie werden Deinen Namen weitergeben an ihre kleinen Brüder und Schwestern, die auch Rüstungen brauchen. Und so werden immer mehr kommen um die Rüstungen zu leihen. Und irgendwann, zu einem Zeitpunkt den DU selbst bestimmst, wird dieses Verleihgeschäft eingestellt – 'VORÜBERGEHEND' wie man so sagt. Die Kunden werden aber weiterhin danach fragen und vermutlich sogar kaufen – eben weil sie schon mal den langen Weg hierher gemacht haben und das Rüstungsteil haben möchten.“
    „Du bist gar nicht so doof wie Du sonst immer tust.“ meinte Nexothep mit einem Hauch von Bewunderung in der Stimme. „Und wie läuft das Verleihgeschäft bislang?“
    „Ich habe ja gerade erst damit begonnen. Es ist noch viel Überzeugungsarbeit möglich, ich rede mir förmlich einen Wolf. Die meisten denken in Schubladen, erwähnen immer was von 'BoP' und wollen wir weismachen, man könne einmal getragene Rüstungen nicht weitergeben sondern nur an unbewegliche Händler verkaufen.“ Er lachte laut auf und Nexothep fiel mit in das Lachen ein.

    Der Haendler beruhigte sich zuerst „Es fehlt den Leuten meist an Richtiger Phantasie, um das ganze umzusetzen und mir eine Nachricht zu senden, die das ganze glaubhaft macht, dass die Rüstung zurückgegeben wird.“
    „Und dann gibst Du ihnen Dreiviertel des Betrags wieder zurück. Da ist klug, denn so kauft jeder wirklich nur das, was er benötigt. Ansonsten würde man Dir zu einem Spottpreis die Regale leerkaufen.“
    „Richtig“ entgegnete der Haendler „ich mache allerdings eine Ausnahme, wenn jemand hier direkt zu mir in den Handelsposten kommt und mit mir verhandelt. Wer mir seine Absichten glaubhaft vermitteln kann, dem knöpfe ich nur ¼ des Verkaufspreises als Leihgebühr ab. Wenn natürlich ein Gelehrter einen Metallhelm leihen möchte, dann wittere ich selbstverständlich Betrug und verweigere die Leistung.“
    „Das klingt vernünftig. Bin gespannt wie das ganze angenommen wird. Halte mich auf dem laufenden. Ich muss nach Khopshef, dort wartet jemand auf mich.“
    „Wie kommst Du denn da hin? Schwimmen?“ lachte der Haendler.
    Nexothep verzog das Gesicht „Ganz sicher nicht. Hast Du vielleicht ein Boot, das Du mir LEIHEN kannst?“
    Ich ignoriere die Beiträge von Zatochi und gehe daher nicht auf sie ein!

    "Ich besteh ja zu 90% aus Ellenbogen und 10% Herz... Und Gehirn natürlich... nochmal 30, 40%. Durchsetzen - mit Charme und Köpfchen!"
    [Stromberg]


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  2. #22

    Default LEGENDÄRE Zeiten


    Während Nexothep sich dem Handelsposten von Khemi näherte, traf es ihn wie ein Schlag: Irgendwo hatte er doch noch dieses Pergament, dass ihm sein Bruder, der Haendler von Khemi, bei der letzten Familienfeier gegeben hatte, er hatte nur keine Lust zum Lesen gehabt und das Pergament einfach eingesteckt. Nervös kramte er mit den Händen in den vielen Taschen seiner Robe, einer Eigenanfertigung für Alchemisten und Sammler. *URKS* Irgendwo hatte sich wohl noch einer der seltenen Khitai-Pilze versteckt, die man für viel Silber als „Warzen-Heilmittel“ verkaufen könnte – wenn er nicht so matschig wäre wie dieser hier. Angewidert warf Nexothep die schimmeligen Überreste auf den Boden und suchte weiter. DA! Er zog eine Pergamentrolle aus der Tasche und zerbrach das Siegel. Zum Lesen kam er nicht.

    „… und zwei Kupferstücke zurück“ hörte Nexothep den Haendler sagen und runzelte die Stirn. Hatte er gerade richtig gehört? KUPFERstücke?

    Seit wann wird seine meisterhafte Schmiedearbeit mit KUPFER vergolten? Seit jeher war er stolz darauf, dass man seine Rüstungen in Silbermünzen aufwog, beispielsweise 9 Gold und 50 Silber für den „Polierter Aspis“-Schild. Meist waren es sogar glatte Preise wie 8 Goldmünzen für eine Totenmaske des bossonischen Herumtreibers, das ist besser anzupreisen. Bei Billigprodukten wie den Dunkelschicksal-Armreifen musste man auch schon mal den Preis von 80 Silbermünzen auf 76 senken, wenn ein Konkurrent es wagte seinen Preis zu unterbieten, statt mit ihm gleich zu ziehen – so wie Nexothep es seit jeher praktizierte.

    „Die Preise Anderer zu unterbieten zerstört den Markt und damit die Preise“ war einer seiner Leitsätze und er musste angestrengt überlegen, wann er wirklich mal jemanden unterboten hatte. Gut, da gab es diesen einen, dessen Namen zwar irgendwie niemand aussprechen mochte, aber der war nun auch nicht mehr so präsent und wurde durch einige andere Händler auch immer wieder unterboten. Und gute Rohstoffe kosten eben Silbermünzen. Nexothep betrat den Handelsposten und schaute zu, wie sein Bruder, der Haendler von Khemi, weiter mit dem Käufer, offenbar ein Krieger aus Kush, feilschte.

    „Solch ein Bruststück wie Ihr es gerade gekauft habt ist natürlich nur die halbe Miete. Gegen Körpertreffer seid Ihr damit vortrefflich geschützt, aber was ist mit Eurem Kopf? Ihr werdet ihn sicher noch brauchen, nämlich zum SAUFEN!“ lachte der Haendler und sein Gegenüber fiel in das Lachen mit ein.
    Der Haendler nahm einen Blaueisenhelm aus dem Regal hinter sich und überreichte ihn dem Dunkelhäutigen.
    „Jo hasst recht was kost das?“ fragte der dunkelhäutige Mann und probierte den Blaueisenhelm auf.
    „3 Goldmünzen“ dachte sich Nexothep bei sich, als er den Helm als einen von ihm geschmiedeten erkannte.
    „Normalerweise 3 Goldmünzen,“ sagte der Haendler und Nexothep nickte zustimmend, doch der Haendler setzte noch nach: „… aber NUR für Euch, NUR hier und NUR heute und NUR vom Haendler NUR 2 Gold 99 Silbermünzen und 98 Kupferstücke“
    Nexothep verzog verwirrt das Gesicht und der Dunkelhäutige nickte zustimmend: „Nimmich.“ und legte drei Goldmünzen auf den Tisch.
    Ebenso schnell wie der Haendler mit der linken Hand die drei Goldmünzen vom lila Tischtuch gezogen hatte, hatte er auch schon zwei Kupferstücke an ihrer Statt hingelegt und rief freudig „…und zwei Kupferstücke zurück.“
    Der Dunkelhäutige nahm die Kupferstücke, schlug sich zweimal bestätigend gegen den Blaueisenhelm und lachte dabei laut. Dann rief er sein Reittier, einen riesigen Wolf in den Handelsposten, schwang sich darauf und ritt aus dem Handelsposten während Nexothep ihm kopfschüttelnd nachschaute. Dann drehte er sich zum Haendler um:

    „Was ist das für ein Unfug mit diesen zwei Kupfermünzen?“
    Der Haendler erschrak als er seinen Meister so unerwartet erkannte und stammelte „Nexo… Meister… äh…weil das besser so ist und äh… weil es mehr Gold bringt…“ Er war sichtlich aufgeregt.
    „Beruhig Dich und erzähl was da in Dich gefahren ist. Und denk dran, Du schuldest mir bereits zweimal zwei Kupfermünzen!“ schnaubte Nexothep
    Der Haendler holte tief Luft und sagte dann „Ich verkaufe sehr viel mehr Rüstungen, wenn ich die Preise der anderen Händler unterbiete. UNTERBIETE! Ja, das tue ich… “ Dann atmete er hörbar aus „Jetzt ist es raus…“

    Nexothep war verwirrt. Er war auch wütend, aber vor allem verwirrt. Ein gepresstes „WARUM?“ kam über seine Lippen.

    „Es ist doch so: Die Leute fragen nach einer bestimmten Rüstung oder zumindest nach einem bestimmten Teil einer Rüstungsart. Wenn sie etwas passendes gefunden haben, dann nehmen sie das Teil, welches am günstigsten ist. Die wenigsten achten auf den Namen der Verkäufers, es geht nur noch um den Preis. Also muss man schon dafür sorgen dass man am günstigsten ist und oben in der Liste steht.“
    „Und der Preisverfall?“ fragte Nexothep vorwurfsvoll „Die Spirale dreht sich doch unaufhörlich nach unten?“
    „Ja, schon, aber dadurch, dass man eben nicht um volle Silberstücke sondern nur um wenige Kupferstücke feilscht, bleibt der eigentliche Wert der Rüstung halbwegs erhalten. Schau hier, unser Klassiker: Graunebel-Brustschutz. Kostet derzeit…“ der Haendler war einen flüchtigen Blick in die Listen der anderen Händler „4 Gold und 20 Silber von Pand…“
    „PSSSST!“ rief Nexothep „Keine Namen nennen! Die Priester haben ihre Ohren überall und ihre Strafen sind drakonisch. Genau wie mit ihren Steuern.“ und schaute sich verschwörerisch um.
    „Na gut, dann nennen wir ihn … Panda. Diesen muss ich nun unterbieten, aber da ich dann 4 Gold, 19 Silber und 98 Kupfer nehme ändert sich der Preis nicht wirklich.“
    „Außer der Panda ändert seinen Preis dann auf 4 Gold und 19 Silber“ ärgerte sich Nexothep
    „Ja, aber auch dann ist es nur EIN einziger Handgriff für mich und ich bin wieder preiswerter ohne den Wert zu versauen. Eigentlich macht also Panda den Markt kaputt, nicht wir. Es gibt auch schon andere Händler, die das genauso sehen und die den Preis nur um 1-2 KUPFER-Stücke heruntersetzen, um den eigentlichen Wert der Ware nicht zu zerstören. Bis ein anderer Händler den Preis anpasst vergeht ja auch so einige Zeit und so bleibt der Wert der Rüstung erhalten. Der Preis würde dann nicht um viele Silbermünzen sondern nur um viele Kupfermünzen gesenkt werden und der glücklichere macht das Rennen. Und das bin ICH in letzter Zeit.“ Er strahlte über das ganze Gesicht.

    „Das ist auch gut so, ich brauche dringend Gold. Meine Bar-Reserven sind in letzter Zeit seltsamerweise gesunken. Ohne ersichtlichen Grund.“
    „Ohne ersichtlichen Grund?“ bohrte der Haendler. „Du weißt schon, was wir auf der letzten Feier besprochen hatten?“
    Nexothep überlegte angstrengt und schüttelte wortlos den Kopf.
    „Das legendäre Gewinnspiel? Die EINTAUSEND Goldmünzen, die wir … also DU verschenkst?“ legte der Haendler nach.

    Nexotheps Augen weiteten sich, als würde seine Augäpfel aus dem Gesicht quellen aber bevor er etwas dazu sagen konnte, schob sich ein gut gekleideter Aquilonier dazwischen „Verzeiht, ist Derketarias zu sprechen?“ sprach er in einem Tonfall, in dem er sich offenbar selbst gern zuhören würde.
    „Nein, er ist auf Tortage, irgendwo auf dem Vulkan. Oder in Alt Tarantia auf dem Tempelberg.“ Entgegnete der Haendler.
    „Dann lasst ihm diese Nachricht zukommen. ICH habe das Rätsel gelöst. 8988999“ Sprach er als ob er gerade einen Weltboss im Alleingang gelegt hätte.
    „Nummer 74, Mache ich.“

    Als der Aquilonier den Handelsposten verlies grübelte Nexothep laut „Was für ein Rätsel hat er gelöst? Und wer ist Derkotanius?“
    „DerkEtaRius" betonte der Haendler, "ansonsten hättest Du genau wie ich seinerzeit Rotweidenrinde und Elfenbeinstaub vertauscht und wärst raus!“ entgegnete der Haendler aber Nexothep schaute verwirrt drein.
    „Na, das ist der Mitra-Priester, der die Gewinnermittlung für uns durchführt.“
    Nexothep schaute ihn fragend an.
    „Na, für das Gewinnspiel, für das Kreuzworträtsel und das Labyrinth. Aber ich sehe schon. Du hast alles vergessen, ALLES!“
    Nexothep verzog das Gesicht als ob er nichts verstand. Der Haendler schaute ihm tief in die Augen
    „Weil Du Dich auf der Feier von Onkel Khalehothep so mit Wein und Lotus zugedröhnt hattest, hab ich Dir noch mal alles aufgeschrieben, was wir besprochen haben.“ mahnte der Haendler.
    Nexothep schüttelte den Kopf „Ich habe…“
    „keine Ahnung wovon ich rede? Nexo, Du hast doch wohl das Pergament gelesen? Sag mir nicht…“ Der Haendler deutete auf das Pergament, das Nexothep immer noch in der Hand hielt und sprach eindringlich „Sag mir NICHT, Du hast es NICHT gelesen…“
    Jetzt schaute Nexothep schuldbewusst drein und druckste rum während er das Pergament hochhielt. „Doch natürlich, das Pergament von Dir. Ich wollte den Inhalt gerade nochmal mit Dir durchgehen.“ Er lächelte falsch und gepresst.

    Der Haendler atmete resigniert durch und legte los. „Zu spät, aber gut, dann kannst Du Dich jetzt nicht beschweren, dass es so läuft. Im Rahmen dieser viralen Marketingkampagne, die ich letztens gestartet habe, veranstalten wir beide, also eigentlich nur DU, ein Gewinnspiel, bei dem Du über 1.000 Goldmünzen verlost. Die Resonanz ist groß und Dein Name in aller Munde. Du hattest doch selbst diese Ideen für das Labyrinth, die Rätselfragen und die kommende Suche nach…“
    Nexothep unterbrach ihn „EINTAUSEND? GOLD-Münzen?“ und schaute entsetzt.
    „Ja, die größte Gewinnsumme die jemals auf Hyboria verschenkt wurde.“
    „VERSCHENKT?“
    „Ja, das haben Gewinnspiele so an sich. Man verschenkt Gewinne.“
    „UND WIE KRIEG ICH DIE WIEDER REIN?“ erboste sich Nexothep
    „Oho, ist plötzlich Captain CAPS mit seiner Shiftlock-Crew im Hafen angelandet?“ fragte der Haendler patzig. "Das haben wir doch alles genau besprochen, wie wir die wieder rein kriegen..."


    Es folgte ein längeres Gespräch unter Brüdern in dem so mancher Besucher erstaunt gewesen wäre über einen offenbaren Rollentausch: Nexothep musste sich so einiges von seinem Bruder erklären und belehren lassen und vielerlei zähneknirschend abnicken und zustimmen.


    „Verstehe“ sagte Nexothep „Und Du glaubst wirklich, dass die Leute bei dem letzten Gewinnspiel so skrupellos sein werden?“

    *Fortsetzung folgt*
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  3. #23

    Default


    „Du bist doch irre!“ entgegnete der Haendler fassungslos „KOMPLETT irre!“

    Etwas missmutig entgegnete Nexothep „Du solltest meine Großzügigkeit nicht mit Geistessschwäche gleichsetzen“ und in seiner Hand begannen kleinere Blitze zu zucken.
    Der Haendler wehrte sofort ab „Nein, nein… so meine ich das nicht, aber…. erst Dein legendäres Unterfangen in dem Du über Eintausend Goldmünzen verschenkt hast und jetzt DAS!“ Er deutete auf die drei Karren, die bis oben vollgepackt waren mit Rohstoffen.
    Nexothep entspannte sich und die Blitze verloschen „Ja, ein genialer Schachzug, nicht wahr? Diese Sinada glaubt doch tatsächlich, sie hätte mich in der Hand wegen ein paar nicht gezahlter Steuern. Deshalb soll ich diese Liste für sie bearbeiten… Aber das werde ich ihr heimzahlen – und Du wirst es ihr bringen!“ triumphierte er.
    „Was haben diese Berge und Seen an Rohstoffen mit dem Tourney zu tun?“ fragte der Haendler verwirrt.
    „Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was diese Sinada alles angenommen hat und es als ‚Gewinn‘ auslobt. Da waren Sachen dabei, dafür würde Dir ein Bettler auf Tortage den Schädel einschlagen, wenn Du sie ihm vor die Füße werfen würdest: knorriges Leder, zerbrochene Flaschen…. Ja sogar ‚vergorene Hirnsäfte‘ die ich noch kistenweise in Tarantia gelagert habe! Das will man nicht mal als Almosen haben und als mir diese Hexe dann mit Erpressung kam, da kam mir diese Idee.“ Stolz deutete er auf den kleinen Treck.

    „Ich kann das zwar nicht gut heißen, aber was soll ich schon machen.“ zuckte der Haendler mit den Schultern. „Was ist… wenn ich unterwegs das Zeug verliere?“ fragte er mit gespielter Unschuld. „Dieses ganze Pulver könnte schnell vom Winde verweht oder vom Regen durchnässt werden? Und die Flaschen sehen zerbrechlich aus. Bei diesem holprigen Weg nach…“
    „UNTERSTEHE DICH!“ raunzte Nexothep ihn an und trat bedrohlich an seinen Bruder heran. Dann flüsterte er weiter „Das ist jetzt nur für Deine Ohren bestimmt.“ Er schaute sich abschätzend um ob sich niemand in Hörreichweite befand. „Unter diesem ganzen Plunder liegen die wertvollen Rüstungen, die teuren Dornfrost-Tränke und das edle Ta Neheh-Elixier. Dieses ganze Pulver soll zum einen die Straßenräuber abhalten, Dich zu überfallen. Der geringe Wert von Perlenstaub und Kohleöl hat sich schon bis zum letzten Dieb herumgesprochen und niemand wird für eine Wagenladung dieser Ramsch-Ware einen Überfall riskieren.“
    Der Haendler schaute Nexothep überrascht und bewundernd an „Genial, Meister“.

    „Vor Ort wirst Du dann den Verkaufstresen aufbauen und alles in meinem Namen verkaufen. Diese Krieger sind die besten Hyborias und tragen sicherlich ihre Reichtümer mit sich herum. Es gibt also eine Menge Gold zu holen. Und bei solchen Festen sitzt das Geld immer locker. Die wenigsten von ihnen werden zwar Kulturrüstungen oder Steinherz-Stiefel benötigen, aber vielleicht kaufen sie es für ihre Brüdern und Schwestern – vor allem wenn Du sie mit „Spektakel-Rabatt“ anbietest.“
    Der Haendler spitzte seine Ohren „Spektakel-Rabatt?“
    „Ja, man muss seine Waren bei solchen Spektakeln besonders anpreisen. Dabei werden von den Wohlhabenden nämlich auch gern Wetten auf die beiden Kontrahenten abgeschlossen. Erst hatte ich überlegt, dass Du dort als Wettveranstalter auftreten solltest und mit festgelegten Quoten Geld verdienen solltest. Aber das können andere sicher besser, außerdem sollst Du ja meine hochqualitativen Rüstungen dort feilbieten. Dazu muss man die Leute anlocken und zum Kauf verführen. Das geht am besten, wenn man ihnen in Aussicht stellt, dass die Ware UMSONST zu haben sei.“
    „UMSONST? Du willst Deine Rüstungen verschenken? Es könnte mir herzlich egal sein, da ich von meinem Hungerlohn ja nicht die Rohstoffe bezahlen musste, aber Du willst Steinherz-Stiefel für umsonst abgeben, die ich sonst für 13 Goldmünzen verkaufe?“

    Nexothep schüttelte enttäuscht den Kopf „Hörst Du mir nicht zu? Du solltest Deinen Bruder nach so vielen Jahren doch besser kennen. Wenn einer Geld verschenkt, dann ja wohl DU MEINES mit diesen achso-tollen-Rätseln… Mir klingen Deine Worte noch in den Ohren ‚Man wird noch JAHRE später von dieser legendären Belohnung reden‘… Nein, ich werde meine Ware nicht umsonst abgeben sondern den Leuten lediglich in Aussicht stellen, dass sie sie UMSONST bekommen können.“
    „Und wie willst Du das veranstalten?“
    „Es ist ganz einfach: Jeder, der etwas bei Dir kauft, kann einen Tipp abgeben, wer wohl der Sieger des Tourney werden wird. Wenn er mit seiner Vorhersage richtig liegt, dann bekommt er am Ende des Tourneys sein gesamtes Geld von dem Kauf zurück! Wenn er falsch lag, hat er zumindest Ware von bester Qualität zum besten Preis gekauft.“
    Der Haendler machte große Augen „Das GANZE Geld für den GANZEN Einkauf?“ fragte er vorsichtshalber nach.

    „Richtig gehört. Du musst nur darauf achten, wer auf wen setzt und was er bei Dir kauft. Am besten notierst Du Dir das. Am allerwichtigsten ist natürlich der Zeitpunkt des Kaufs und der Vorhersage: Wer bis zum Ende der ersten Runde seine Vorhersage gemacht hat, also BEVOR der Sieger des Zweikampfs feststeht, der bekommt 100% seiner Zahlung wieder. Danach musst Du das irgendwie staffeln… 50% vor der zweiten Runde, 25% vor dem Halbfinale oder so… Mach Dir Schilder und schrei ordentlich rum.“
    Der Haendler nickte anerkennend: „Verstehe, das dürfte für jeden Recken ein guter Anreiz sein sogar Kulturrüstungen für kleine Geschwister zu kaufen. Die meisten kaufen ja vermutlich Wund- und Heilsalben wie Dornfrost-Trunk oder Ta Neheh-Elixier um für das nächste Gefecht wieder kampfbereit zu sein. Hast Du davon auch einige eingepackt?“
    „Selbstverständlich! Unter den ganzen Phiolen mit dem Kohleöl und Raubkatzenblut findest Du eine kleinere Sammlung davon. Leider sind die Preise für Betrügerblut, Wild-Dagga und Frostkriecher-Gallensaft wieder angestiegen, so dass ich nur geringe Mengen zu akzeptablen Preisen kaufen konnte. Die kannst Du aber auch mit hohen Rabatten anbieten. Normalerweise kostet Dornfrosttrunk 2 Gold für 100 Flaschen und 20 Ta Nehes kosten bereits weit über 2 Goldmünzen. Biete sie normal an aber gehe schnell mit den Preisen runter, wenn jemand danach fragt. Und achte aber darauf, dass nicht ein Einzelner dann sämtliche Vorräte aufkauft, halte die Tränke rar!“

    „Schon klar, ist ja nicht das erste Mal dass ich was verkaufe, Brud… MEISTER. Aber… was mache ich mit den ganzen Phiolen Kohleöl und dem Berg Perlenstaub wenn ich dort eintreffe?“
    Nexothep grinste diabolisch und zog ein Pergament aus der Robe„Das Zeug übergibst Du zusammen mit dieser Aufstellung dieser Hexe Sinada als großzügige Spende von mir. Sag ihr ruhig, mir sei zu Ohren gekommen, dass sie keine Spende ablehnen würde und ich schenke ihr daher die größte Sammlung an Perlenstaub und Rotweidenrinde, die es auf ganz Hyboria gibt! Sicherlich wird sie es als Verhohnepiepelung ansehen und genau das ist auch meine Absicht! Was sie dann letztendlich mit dem Zeug macht, ist mir gleich. Soll sie meinetwegen ganz Kush damit bedecken, Hauptsache ich bin es los. Nun mach Dich auf den Weg, damit du rechtzeitig eintriffst.“
    Der Haendler schwang sich auf den Bock der Kutsche, nahm die Peitsche und trieb den Ochsen an.“Ach ja, eine Frage noch: Wo muss ich jetzt genau hin?“ rief er
    Nexothep zuckte mit den Schultern „Ist mir doch egal, Hauptsache du kommst mit Goldmünzen zurück. Halt einfach die Ohren offen, irgendwann wirst Du es schon hören.“
    Ich ignoriere die Beiträge von Zatochi und gehe daher nicht auf sie ein!

    "Ich besteh ja zu 90% aus Ellenbogen und 10% Herz... Und Gehirn natürlich... nochmal 30, 40%. Durchsetzen - mit Charme und Köpfchen!"
    [Stromberg]


    Das bin ICH!(That´s ME!) Meine Videos: Ein Tag in KhemiEin Tag in ConarchOutside Khemi

  4. #24

    Default Besser "haben und nicht brauchen" als andersrum...

    Ein hochgewachsener Mann betrat den Raum. Er sah nicht kräftig aus, deshalb machte ihm der offenbar schwere Sack zu schaffen, der auf seinem Rücken baumelte und den er schnaufend mit beiden Händen festhielt. Er trug die smaragdgrüne Robe der Setpriester aus Stygien, genau wie sein Gegenüber, der gelangweilt auf einem Stuhl in dieser kargen Unterkunft kauerte. Neben dem Sitzenden befanden sich bereits zahlreiche ähnliche Säcke.

    „Wohin?“
    „Zu den anderen!“
    „Zu den anderen?“
    „Genau“
    „Das sind aber schon viele“
    „ich weiß“
    „VERDAMMT viele“
    „ICH WEIß“
    „was machst Du denn damit?“
    „Weiß ich noch nicht so genau.“
    „Für schlechte Zeiten?“
    „Wer weiß“
    „Etwas missmutig heute, was?“
    „Pah, was weißt Du schon ...“
    „Alles, ich bin Dein Bruder.“
    „Glücklicherweise weiß das keiner“
    „Kaum einer!“
    „Wer weiß das?“
    „Weiß ich nicht so genau, so ne Frau.“
    „Was für ne Frau?“
    „Ach, ne Frau von der hyboriansichen Freiheitsdingens halt. Namen weiß ich nicht.“
    „Wenn Dus nicht genau weißt, dann will ich´s gar nicht wissen.“
    „Ja, ich weiß...“

    Stöhnend liess er den Sack von der Schulter rutschen und viel zu hart schlug der Sack mit lautem Klirren auf dem Boden auf. Durch den Druck platzte eine Naht etwas auf und ein Teil des Inhalts schob sich aus dem Sack und rollte auf den Fußboden.

    „Pass doch auf! Das ist wertvolle Ware.“
    „Ja, ich weiß, aber...“
    „Nix aber, das ist keine Rotweidenrinde oder Kohleöl, was die Leute nicht mal geschenkt nehmen wollen“
    „Aber Du hast zuviel von dem Zeug. Du solltest was loswerden.“
    „Ich weiß, aber wie? Verkaufen kann ich es ja wohl schlecht..“
    „Weiß ich nicht, dafür werde ich auch nicht bezahlt. Dann VERSCHENK es doch. Ich hol den Rest“ rief der Mann verärgert und verliess das Haus.

    Nexothep stand auf, sammelte die verstreuten Goldmünzen auf und steckte sie in eine der zahlreichen Taschen seiner Robe.
    „Hm... Verschenken...“ murmelte er vor sich hin...
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